Kurzinfo zu anderen Vogelarten
zunehmend häufiger erhalte ich auch Anrufe von Findern anderer Vogelarten, als Singvögeln. Diese Vögel (z.B. Greifvögel, Enten, Tauben) habe ich bei mir nicht in Pflege, da mir die Erfahrung oder die geeigneten Unterbringungsmöglichkeiten fehlen.
Für sie gilt bei der Suche nach der geeigneten Unterbringung oder Versorgung dasselbe, was ich in meinem Ratgeber für Singvögel ausgeführt habe.
Leider erhalten auch bei diesen Vogelarten die Finder vielerorts fehlerhafte Ratschläge, die nicht selten fatale Folgen bis zum Tod haben.
Fälle, bei denen ich das häufiger erlebt habe, führe ich hier kurz auf – hier sind nur einzelne Aspekte aufgeführt – bitte recherchieren Sie die entsprechende Vogelart vollständig nach.
Hier finden SIe Kurzinfos zu:
verwaiste Wildentenküken, verletzter Greifvogel, Taubenküken gefunden
Verwaiste Wildentenküken
Besonders im Frühjahr werden Entenmütter häufig überfahren und aufmerksame Finder sammeln die hinterbliebenen, hilflosen Entenküken ein. Leider denken viele, man könne Entenküken wie Hühnerküken aufziehen.
Dies ist ein Trugschluss.
Sowohl der Futterbedarf, als auch die Futteraufnahme unterscheiden sich massiv. Enten sind Wasservögel. Die Kleinen gehen bereits wenige Stunden nach dem Schlupf mit ihrer Mutter ins Wasser.
Die Hauptfutteraufnahme findet schwimmend im Wasser statt.
Wenn Sie Wildentenküken aufziehen, sollten die Küken von Anfang an ein kleines Schwimmbecken haben (z.B. eine Strandmuschel voll Wasser mit Ein- und Ausstieg).
Einen äußerst wichtigen Bestandteil der Nahrung machen Algen, Entenflott, Kleinstlebewesen aus dem Wasser aus. Aus diesem Grunde sollten Sie kein Leitungswasser für die Strandmuschel verwenden, sondern Wasser aus einem natürlichen Gewässer, auf dem sich auch Wasservögel aufhalten (Teich oder See etc.)
Das Wasser sollte täglich gewechselt werden.
Zusätzlich kann man gut Waldvogelfutter (Sämereien) durch eine Quetsche drehen und die Flocken auf die Wasseroberfläche streuen. Entenküken fressen viel schwimmend.
Frische Gräser und Kräuter (z.B. ausgestochene Grassoden, gerne mit Würmern und Co. ), eine Schale mit Wildvogelfutter und ein wenig heimisches Obst komplettieren das Futterprogramm.
Als Mutterersatz sollte, solange sie klein sind, eine Wärmelampe aufgehängt werden, unter die sich die Küken jederzeit zurückziehen können, wenn sie sich „aufwärmen“ wollen.
Ansonsten kommen sie mit normalen Außentemperaturen bestens zurecht. Aus diesem Grunde ist ein kleines, räubersicheres Außengehege mit einem kleinen, überdachten , mit etwas Heu eingestreuten Bereich für die Wärmelampe ideal.
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