„Liebe geht durch den Magen“ – wenn wir ein hilfsbedürftiges kleines Wesen vor uns haben, packt uns meist als erstes das Bedürfnis, dem kleinen Pflegling als Erstversorgung Nahrung und/oder Wasser zu geben. Widerstehen Sie bitte Ihrem ersten Impuls im Interesse des Vogels. Wenn der kleine Vogel schon so sehr ausgehungert ist, dass er die nächste halbe Stunde ohne Futter nicht mehr überstehen würde, dann stehen ihre Chancen, ihn mit sofortiger Fütterung zu retten ohnehin mehr als schlecht. Wenn er andererseits noch Reserven hat – und das ist nach meiner Erfahrung in den allermeisten Fällen so, können Sie mit Fehlern gerade bei der Erstversorgung die Chancen auf Überleben drastisch verschlechtern.
Die nachfolgenden Ausführungen beziehen sich auf in Not geratene Jungvögel: Nestlinge und Ästlinge. Haben Sie einen hilfsbedürftigen Altvogel gefunden, lesen Sie bitte direkt im Kapitel Unterbringung die ersten Abschnitte.
Das Allerwichtigste für einen Jungvogel ist zunächst einmal Wärme und Stressfreiheit.
Die Frage nach der Wärme ist abhängig vom Alter und Entwicklungszustand des Vogels. Ist er noch nackt oder nur leicht mit Flaum bedeckt, benötigt er sofort eine zusätzliche Wärmequelle. Ich habe zu diesem Zweck immer eine Wärmeplatte, eine sogenannte „künstliche Glucke“im Haus, die man zur Aufzucht von Hühnerküken verwendet. Sie werden das nicht unbedingt im Schrank stehen haben. Darum müssen Sie kreativ werden. Ob Sie nun eine Heizung hochdrehen und den Vogel direkt daneben platzieren, ein zu einem Nest geformtes Handtuch auf eine Wärmflasche legen oder im nächsten Zoohandel eine Wärmelampe (bitte kein Rotlicht) für Reptilien aufspüren – wichtig ist, dass der Vogel ohne Zeitverzug warm gehalten wird.
Damit es nicht zu einer Überhitzung kommt, ist es sinnvoll, ein Thermometer dort zu platzieren, wo der Vogel am dichtesten an der Heizquelle ist (also Wärmeplatte, Wärmelampe oben, Wärmflasche etc. unten). Das Thermometer sollte bei einem nackten Küken 37 Grad nicht überschreiten, bei einem bepflaumten Küken nicht über 28 – 30 Grad gehen und bei einem Vogel, der bereits erste Federn hat nicht über 20 – 25 Grad anzeigen. Für einen Vogel, der bereits relativ weit befiedert ist, der schon flugfähig war oder bei dem es sich um einen Ästling handelt – also kurzum ein Vogel, der schon einen relativ „fertigen“ Eindruck macht, ist eine zusätzliche Wärmequelle nicht mehr erforderlich. Hier reicht es, dass der Vogel bei Zimmertemperatur in einem geschützten Nest stressfrei zur Ruhe kommen kann.
„Stressfrei“ bedeutet für ein Wildtier zunächst einmal immer fernab von allem, was ihm von Natur aus gefährlich erscheint. Das bedeutet nicht nur, dass Katzen, Hunde und andere Haustiere (auch unser Kanarienvogel oder der Sittich) in der Nähe des Vogels nichts zu suchen haben, es bedeutet auch, dass wir selbst uns zumindest, bis der kleine Vogel Vertrauen gefasst hat, so viel wie möglich von ihm fern halten, überflüssige Berührungen vermeiden und uns ruhig und sparsam bewegen.
Darüber hinaus gibt „ein Dach über dem Kopf“ den meisten Vögeln ein Gefühl von Sicherheit. Sie können also gut und schnell eine Müslischale mit Küchenpapier zu einem kleinen Nest auspolstern und dieses an, auf oder unter Ihre Wärmequelle befördern.
Zum Beispiel können Sie auch mit Hilfe eines auf einer Seite aufgeschnittenen Pappkartons quasi ein Häuschen über die Müslischale stellen, was dem Vogel einen geschützten, dunklen Raum bietet. Das ganze platzieren sie in einem Raum, in dem Ruhe herrscht – also wo sich erstmal keine Menschen oder Tiere aufhalten. Warum Sie keinen Käfig verwenden sollten, erkläre ich noch ausführlich im Kapitel „Unterbringung“.
Bevor Sie Ihren Findling jedoch in seiner „Höhle“ zur Ruhe kommen lassen, sollten Sie ihn noch einmal kurz auf Parasiten absuchen.
Wenn es auf dem Vogel nur so krabbelt und er einen sehr geschwächten oder einen extrem unruhigen Eindruck macht, dann ist es dringend erforderlich sehr schnell und als erstes etwas gegen die kleinen Blutsauger zu unternehmen, die einen kleinen Vogel innerhalb kürzester Zeit töten können. Bitte lesen Sie dann zunächst im Kapitel „Parasiten“ weiter. Wenn Sie nur bei intensiver Suche vereinzelt eine Milbe finden und der Vogel weder stark geschwächt noch sehr unruhig wirkt, können Sie den Vogel erst einmal in seiner Höhle zur Ruhe kommen lassen und sich der Parasiten später annehmen.
Nun haben Sie etwas Zeit, um sich das erste Futter zu besorgen. Hierfür müssen Sie zunächst wissen, welches Futter Ihr Findling verträgt.
Bei Nestlingen und Ästlingen, also jungen Singvögeln ist das relativ einfach. Fast jeder Singvogel in unseren Breiten zieht seine Brut anfangs sogar ausschließlich mit Insekten auf. Je nach Vogelart sind sie mehr oder weniger auf bestimmte Insekten spezialisiert. Insofern kann das Verfüttern falscher Insekten dazu führen, dass der Vogel mit einer völlig falschen Nährstoff-Zusammensetzung ernährt wird. Bevor Sie auf Insektenjagd gehen, müssen Sie zumindest sicher stellen, dass sie keinen der einzigen 4 Vegetarier (Grünfink, Stieglitz, Gierlitz und Bluthänfling) unter unseren kleinen Singvögeln haben.
Also sollten Sie zunächst Ihren Vogel bestimmen. Von fast jedem Jungtier unserer Singvogelarten
werden normale Fliegen als Erstversorgung nach meiner Erfahrung hervorragend vertragen. Darum eignen sie sich als Erstversorgung besonders gut – zumal sie sich auch praktisch überall im Sommer beschaffen lassen. Also nehmen sie ein sauberes Glas, füllen es zur Hälfte mit Leitungswasser, bewaffnen sich mit einer Fliegenklatsche und gehen auf die Jagd.
Achten Sie bitte drauf, dass Sie nicht da jagen, wo Sie zuvor mit giftigen Sprays gegen Fliegen hantiert haben. Auch Fliegen aus Klebefallen oder bereits tote Fliegen vom Fensterbrett oder mit dem Elektrogrill gefangene Fliegen sind absolut tabu für kleine Vogelzöglinge. Wenn Sie eine Fliege frisch geklatscht haben, werfen Sie sie in ihr Wasserglas, damit die Fliege nicht austrocknet.
Nachdem Sie ein paar Fliegen erbeutet haben, geht es an die erste Fütterung:
Dafür brauchen Sie eine stumpfe Pinzette und viel Ruhe und Geduld. Setzen Sie sich bequem in Ihrem Vogelzimmer hin und fischen Sie Ihre erste Fliege aus dem Glas. Probieren Sie zunächst einige Male, das Futtertier mit der Pinzette schräg von oben auf den Kükenschnabel im Nest „zu schweben“ zu lassen und tippen Sie dabei ganz leicht gegen das Nest. Sie imitieren also praktisch den Anflug der Eltern zur Fütterung. Oft reicht das bereits, damit der Vogel den Schnabel aufsperrt. Geschieht dies nicht, legen sie Ihr Futtertier griffbereit auf den Tisch. Dann nehmen Sie behutsam den kleinen Zögling aus dem Nest und setzen ihn als Rechtshänder (sonst umgekehrt) in die linke hohle Hand. Je jünger und unselbständiger der kleine Vogel ist, desto dicker und leuchtender erkennen Sie rund um den Schnabel den weichen, sogenannten Schnabelwulst. Bei Altvögeln fehlt dieser völlig.
Da der kleine Vogel nicht weiß, dass Sie ihn füttern wollen, wird er mit aller Macht seinen Schnabel zu klemmen. Darum schieben Sie behutsam einen Fingernagel der rechten Hand an der Seite des Schnabels zwischen die Wülste und hebeln vorsichtig den Schnabel auf.
(Dabei sollte ein Finger der den Vogel haltenden linken Hand unbedingt den Schnabel so stabilisieren, dass er beim Aufhebeln nicht seitlich verschoben wird).
Mit demselben Finger können Sie dann den geöffneten Schnabel offen halten, während Sie mit der Pinzette in der rechten Hand die Fliege greifen und diese vorsichtig in den geöffneten Schnabel befördern.
Wichtig ist hier, dass Sie die Fliege mit der Pinzette so tief in den Schnabel befördern, dass die Fliege ganz hinten im Rachen den Gaumen ganz leicht berührt. Diese Berührung löst einen Schluckreflex aus, den Sie daran bemerken, dass der Vogel plötzlich selbst aktiv das Köpfchen etwas hebt und „nachschnappt“. In dem Moment, wo dieser Reflex ausgelöst wird, lassen Sie das Insekt einfach los und ziehen die Pinzette langsam und vorsichtig zurück.
Dieses Prozedere wiederholen Sie mit 3 – 4 weiteren Fliegen. Wenn Sie jedes Mal, wenn Sie mit der Pinzette in Schnabelnähe kommen, einen sich wiederholenden Laut von sich geben, z.B. ein leises Schnalzen, dann wird der Vogel sehr schnell wissen, dass dieses Geräusch Futter bedeutet. Oft sperrt er schon nach der 3. oder 4. Fliege sein Schnäbelchen selbst auf und beginnt sogar lautstark zu betteln. Wenn der Vogel so weit ist, brauchen Sie ihn für künftige Fütterungen nicht mehr aus dem Nest zu nehmen, sondern können einfach die Fliege in den aus dem Nest bettelnden Schnabel befördern.
Sollte das Vögelchen sich nach der zweiten Fliege immer noch genau so nachdrücklich oder sogar noch nachdrücklicher gegen die Fütterung wehren wie beim ersten Mal, lassen Sie es damit erstmal gut sein. Vielleicht hat der Vogel auch innere Verletzungen, die Sie nicht sehen können und die ihm die Nahrungsaufnahme unmöglich machen. Dann wäre die Zwangsfütterung eine echte Qual. Wenn Sie ein paar Fliegen verfüttert haben, oder auch, wenn der Vogel sich weiter massiv verweigert, setzen Sie ihren Zögling zurück in sein Nest, stellen Sie seine Höhle rüber und gönnen ihm wieder Ruhe.
Nun haben Sie etwas Zeit, sich mit ein wenig Recherche bezüglich Ihres Vögelchens zu befassen:
Verlieren Sie bitte dabei ihre Uhr nicht aus den Augen. Ihr kleiner Zögling sollte jetzt bis zum Ende des Tages erst einmal alle 20 – 30 Minuten ein paar Fliegen bekommen. Nach 19 – 20 Uhr ist für den kleinen Kerl dann Nachruhe angesagt und Sie haben mit Fütterung bis zum nächsten Morgen Pause.
Und noch eines sollten Sie sich bewusst machen: Sie haben hier einen kleinen Vogel in Not aufgenommen. Dass er sich überhaupt in dieser Notsituation befand, legt nahe, dass er irgendeine Schwäche hat. Unter Umständen wird Ihnen der Vogel in den nächsten Stunden versterben. Machen Sie sich dann bitte keine Vorwürfe. Das Risiko ihren Pflegling zu verlieren gehen Sie immer ein, wenn Sie Tiere in Not aufnehmen. Sie geben dem Findling mit Ihrem Einsatz lediglich ein Hilfsangebot. Annehmen muss der Findling die Hilfe selbst.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die erste Nacht am häufigsten darüber entscheidet, ob ein Zögling es schaffen wird oder nicht. Darum habe ich mir auch angewöhnt, meinen Pfleglingen frühestens nach der ersten Nacht und spätestens, wenn ich das Gefühl habe „jetzt könnte er es schaffen“, einen Namen zu geben. Für mich ist es noch heute jedes Mal wieder eine freudige Erleichterung, wenn ich nach der ersten Nacht zu einem neuen Findling komme und sich mir auf meinen Futterruf ein emsig bettelndes Schnäbelchen entgegen reckt.
Bevor Sie nun mit Ihren Recherche beginnen, sollten Sie sich zunächst fragen, ob Sie den kleinen Vogel selbst aufziehen möchten, oder ob Sie eine geeignete Pflegestelle suchen wollen. Egal, wofür Sie sich entscheiden, Sie sollten sich immer bewusst machen (und bei einer Pflegestellensuche auch hinterfragen), dass eine Aufzucht nicht erfolgreich war, wenn der Vogel fliegen kann und er vor die Tür gesetzt wurde und weg ist. Eine Aufzucht ist erst dann „erfolgreich“ gelungen, wenn der Vogel selbständig in der Natur leben und überleben kann und im Idealfall die Geschlechtsreife erlangt. Ob Ihr Zögling draußen überlebt und irgendwann eine eigene Familie haben wird, werden Sie nur in jenen Fällen sicher wissen, wo er eines Tages wieder auftaucht und sich zu erkennen gibt. Das ist natürlich die schönste Bestätigung, geschieht aber bei weitem nicht immer.
Ich kann aber je nach Vogelart herausfinden, ob die Vögel sofort selbständig sind oder ob sie noch mehr oder weniger lange von ihren Eltern geschult und versorgt werden, wenn sie ihr Nest verlassen haben. Ist dies der Fall, kann man sich denken, dass ein Vogel, der nach Verlassen des Nestes raus gelassen wird und am Himmel entschwindet ohne gelernt zu haben, wie er wieder zurück zu Ihnen als Ersatzelternteil und Futterquelle findet, noch weiß, wie er jagen soll, keine großen Chancen hat, die nächste Zeit zu überleben. Viele dieser Vögel verhungern elendlich, wenn sie nicht vorher einem Greifvogel zum Opfer fallen.
Ein Vogel, der nach Verlassen seines Nestes noch lange von seinen Eltern begleitet wird, ist darauf angewiesen, dass sein Pfleger als Bezugsperson diese begleitende Funktion übernimmt, solange der Vogel sie braucht.
Fütterung ist dasThema, welches nicht nur in diesem Ratgeber einen der umfangreichsten Teile ausmacht, sondern welches auch den größten Teil Ihrer Zeit als „Ersatzelternteil“ beanspruchen wird.
Hinsichtlich der Fütterungstechnik habe ich bereits im Kapitel „Erstversorgung zu Hause„ genau beschrieben, wie es geht. In den meisten Fällen ist das Füttern nach den ersten paar Happen unproblematisch.
Es gibt aber Fälle, wo man kreativ werden muss. Ich hatte beispielsweise eine kleine Rabenkrähe, die nicht nur aus ihrem Nest fiel, sondern auch noch mit einem Auto kollidierte. Sie hatte unter anderem offensichtlich eine Prellung am Hals, was ihr das Schlucken unmöglich machte. Bei ihr habe ich die ersten Tage alle Futterbestandteile in einer Küchenmaschine zu einem Brei zusammengemixt und diesen mit Hilfe einer Sahnespritze aus der Backabteilung des Supermarktes gefüttert.
Bei dieser Fütterung müssen Sie ganz genau aufpassen, dass der Futterbrei ganz hinten im Rachen landet, denn die Atemlöcher liegen beim Vogel ganz hinten im Schnabel – genauer, an der Basis des Oberschnabels.
Wenn Sie einem Vogel Brei oder Flüssigkeiten eingeben, die er nicht eigenständig abschluckt, besteht ein extrem hohes Risiko, dass etwas davon in die Atemwege gelangt. Da Vögel aufgrund ihres anders funktionierenden Atemsystems anders als Säugetiere Fremdkörper nicht wieder aushusten können, kann das Futter in den Atemwegen den Vogel töten.
Nun aber zur Frage, WAS Sie Ihrem Zögling überhaupt füttern können: Wie ich eingangs bereits erwähnte, ziehen nahezu alle Singvögel unserer Breiten ihre Brut in der Nestlingszeit mehr oder weniger umfangreich mit Insekten auf. Das ist zunächst einmal ganz unabhängig davon, ob die erwachsenen Vögel später eher Körnerfresser, Gemischtfresser, Beerenfresser oder Insektenfresser sind.
Insofern müssen Sie beim Lesen der Vogelsteckbriefeauch genau darauf achten, ob bei der Ernährung vom Futter der Altvögel die Rede ist oder ob sich die Ausführungen auf die Brut beziehen.
Bei Rabenvögeln (Kolkrabe, Rabenkrähe, Saatkrähe, Eichelhäher, Dohle, Elster) und bei Grünfink, Stieglitz, Gierlitz und Bluthänfling findet auch in der Nestlingszeit keine oder keine reine Insektenfütterung statt. Sowie Sie genau wissen, dass SIe einen dieser Vögel aufziehen, sollten Sie recherchieren, was die Eltern jeweils füttern und Ihre Fütterung entsprechend anpassen. Fangen Sie aber damit bitte erst an, wenn Sie sich 100% sicher sind, dass es sich bei Ihrem Zögling um einen dieser Vögel handelt.
Nachfolgend finden SIe die genaue Beschreibung zur Fütterung von SIngvögeln, die ihre Küken ausschließlich mit Insekten aufziehen oder selbst reine Insektenfresser sind.
Jedes Lebewesen benötigt eine auf seine von der Natur gegebenen Bedürfnisse abgestimmte Nährstoffzusammensetzung, um sich optimal entwickeln zu können. Die Zufuhr fehlerhafter Nährstoff-Zusammensetzungen kann gerade in der Entwicklungsphase fatale Folgen haben. Vögel haben einen extrem schnellen Stoffwechsel und vergleicht man die Entwicklung eines Vogelkindes mit der eines Menschenkindes vom Baby bis zum Erwachsenen, dann erscheint einem die Entwicklung des Vogels wie im Zeitraffer. Entsprechend können Ernährungsfehler bei Vögeln auch schon nach nur ein oder zwei Tagen Fehlfütterung zu unter Umständen nicht wieder gut zu machenden Schäden führen.
Da der Bedarf an Nährstoffen bei den einzelnen Wildvogelarten teilweise gar nicht und teils nur noch schlechter erforscht ist, als der Bedarf unserer Haustiere, ist jede künstliche Nahrungs-Zusammenstellung als Ersatz für eine natürliche Ernährung ein reines Glücksspiel. Ich bin überzeugt, dass wir unsere Zögling am sichersten und absolut optimal ernähren, wenn wir ihm die natürlichen Nahrungsmittel bereit stellen, die auch die Eltern füttern würden. Vogelküken, die wir noch mit der Pinzette füttern, ihnen also das Futter in den Schnabel stopfen und den Schluckreflex auslösen, schlucken absolut alles ab, was man ihnen hinhält. Dabei ist es egal, ob sie es vertragen, es essbar oder giftig ist. Das Küken schluckt alles.
Darum müssen wir uns umso sicherer sein, dass wir ausschließlich die Nahrungsmittel anbieten, die der kleine Vogel verträgt und verwerten kann. Erst, wenn der Vogel sein Futter selbst vom Boden nimmt, aus der Luft fängt oder aus der Schale pickt, ist es nicht mehr unsere Verantwortung, was der Vogel abschluckt.
Erst dann können wir ihnen auch lebende Futtertiere und Futter, von dem wir nicht sicher sind, ob es für diesen kleinen Wicht schon geeignet ist, mit anbieten und schauen, für was sich der Vogel entscheidet.
Die allerwichtigsten allgemein gültigen Regeln bei der Verfütterung von Insekten an Jungvögel sind:
verfüttern sie nur und ausschließlich abgetötete Insekten, niemals lebende Tiere
entfernen Sie bei entsprechenden Futtertieren alle scharfen und/oder spitzen Teile bevor Sie die Tiere verfüttern (z.B. Beine mit Widerhaken bei Heimchen oder Grashüpfern)
verfüttern Sie nur Insekten, von denen sie ganz genau wissen, dass sie von dieser Vogelart vertragen werden. Ausgeschlossen sind von vornherein giftig Insekten (z.B. Bienen, Ameisen), Insekten, dieleuchtende (Warn-)Farben haben (z.B. Marienkäfer, Schmetterlinge)
Verfüttern Sie niemals Mehlwürmer und Regenwürmer an Vögel, die noch nicht eigenständig fressen
flößen Sie den Nestlingen bei Naturfütterung niemals extra Wasser ein. Die Elterntiere tragen ihren Küken kein Wasser ins Nest. Die Futtertiere liefern genug Feuchtigkeit.
Verfüttern Sie niemals tiefgefrorene Insekten bevor Sie sie mit kochendem Wasser abgetaut und mit kaltem Wasser abgeschreckt haben
Verfüttern Sie niemals Futterinsekten, die schon länger als einen halben Tag tot bzw. länger als eine Stunde abgetaut sind oder die sich anfangen zu verfärben (z.B. abgetaute Heimchen beginnen, sich dunkel zu verfärben)
Größere oder mit härterer, z.B. schuppiger Außenhülle versehene Futtertiere wie z.B. Heimchen oder Grashüpfer müssen unbedingt immer mit dem Kopf zuerst verabreicht werden, damit sie im Hals des kleinen Zöglings auf dem Weg zum Kropf nicht stecken bleiben, sondern sauber „durchrutschen“ können
Darüber hinaus müssen Sie außerdem unbedingt Folgendes über die Vogelsteckbriefe in Erfahrung bringen: Haben Sie eine Vogelart vor sich, die ihre Küken ausschließlich mit aus der Luft gefangenen Insekten ernährt (z.B. Schwalben, Mauersegler) oder haben Sie eine Vogelart vor sich, die auch vom Boden Futtertiere sammelt (z.B. Amseln, Drosseln)? Die meisten Vögel müssen, um ihr Futter korrekt verdauen zu können, regelmäßig zwingend kleinste Steinchen mit dem Futter aufnehmen können: Vogeleltern, die ein Futtertier vom Boden füttern, füttern automatisch mal etwas Erde mit, welche dem Futtertier anhaftet. Bei drosselartigen Vögeln (auch Amseln) ist dieser Bedarf stark ausgeprägt. Da sollten Sie auf ihrem Futtertisch immer eine kleine Schale mit frischer, gift- und düngerfreier Gartenerde stehen haben, in der Sie bei jeder Fütterung mal ein Futtertier drin panieren. Bei anderen Vögeln wie Meisen, Finken, Bachstelzen, Rotschwänzen etc. ist ebenfalls der Bedarf für etwas Erde vorhanden, aber lange nicht so stark, wie z.B. bei Amseln. Hier sollten Sie aber ca. 2 – 3 x am Tag ein Futtertier verabreichen, was Sie vorher auf etwas Erde abgelegt haben.
Bei Schwalben und Mauerseglern, die ihre Futtertiere nur aus der Luft fangen, ist dieser Bedarf nicht gegeben. Ich habe neben der Erdschale für Zöglinge, wo ich 100% sicher bin, dass sie Erde brauchen, immer einen Esslöffel mit „grüner Mineralerde für innere Einnahme“ (aus der Apotheke als Pulver) liegen. Bei jedem Zögling (auch Schwalben etc.) wälze ich gelegentlich, mindestens aber 1 x täglich, ein Futtertier in diesem Pulver. Der Vorteil ist, dass grüne Mineralerde ein reines Naturprodukt ist, nicht nur Mineralstoffe liefert und die Verdauung fördert, sondern auch Gifte bindet und heilende Eigenschaften hat.
Im Folgenden werde ich Ihnen nun zunächst die wichtigsten Futtertiere vorstellen, darlegen, wie man sie sich beschaffen kann, wie man sich Futtervorräte für Schlechtwettertage anlegen kann und worauf zu achten ist, wenn man die Tiere verfüttert:
Die frühzeitige Problemerkennung geht meist am Besten durch Beobachtung des Fressverhaltens und des Kots. Nachdem die ersten Stunden oder die ersten ein bis zwei Tage vergangen sind, wird sich die Pflege Ihres Findlings sehr vereinfachen. Die Parasiten müssten Sie eigentlich mittlerweile besiegt haben, so dass sie keine Probleme mehr verursachen. Da Ihr Zögling sicher auch schon aus der Müslischale in sein endgültiges Aufzuchtnest umgezogen ist, gibt es nun auch keine Küchenpapierwechsel mehr. Gefiederpflege ist normalerweise nicht erforderlich – Sie haben also außer Füttern und Kot kontrollieren nichts mehr zu tun.
Die meisten Singvögel halten ihr Nest sehr sauber. Und damit das so ist, müssen auch schon die kleinsten Küken ran. Solange sie noch nicht in der Lage sind, ihren Hintern zum Koten über die Nestkante zu hängen, solange verpacken die Küken ihren Kot in eine gallertartige Hülle, die von den Vogeleltern mit dem Schnabel nach Ablieferung des Futters wie eine Mülltüte gefasst und mit aus dem Nest genommen werden kann. Meist fliegen die Eltern noch ein Stück vom Nest weg, bevor sie den Müllbeutel fallen lassen. Meine wilden Schwalben z.B. tragen die Mülltüten aus dem Nest sogar durch die gesamte Diele bis vor die Tür, bevor sie sich ihrer Last entledigen.
Für uns ist das in zweifacher Hinsicht eine praktische Sache:
wir können an der Konsistenz und Zusammensetzung der Ausscheidung und vor allem an der Qualität des „Müllbeutels“ sofort erkennen, ob unsere Fütterung funktioniert und ob es unserem Zögling gut geht
wir können wie die Vogeleltern mit ihrem Schnabel, mit unserer Pinzette nach jeder Fütterung direkt den neuesten Müllbeutel einsammeln und aus dem Nest heben, so dass dieses nie verschmutzt
Anders, als bei Säugetieren werden beim Vogel Kot und Urin nicht getrennt ausgeschieden. Die Ausscheidungen sind eine Kombination aus beidem. Das Weiße entspricht quasi dem Urin und das Dunkle dem Kot. Das Ganze ist von einer durchsichtigen, zähen, gallertartigen Hülle ummantelt, die sich, wenn sie in Ordnung ist, mit der Pinzette greifen lässt, ohne zu zerreißen. Ist die Hülle nicht intakt vorhanden, zerreißt beim Greifen, so dass der Kot ins Nest zurück fällt oder ist die ganze Geschichte ein viel zu flüssiges Mischmasch, dann stimmt mit der Verdauung Ihres Vogels etwas nicht oder Ihr Vogel nimmt zu viel Flüssigkeit auf.
Zunächst sollte man bei der nächsten Fütterung also schauen, ob es bereits ausreicht, die Futtertiere aus dem Wasserglas vor dem Verfüttern ein mal kurz auf einem Stück Küchenpapier abzulegen, so dass überschüssige Flüssigkeit aufgesaugt wird.
Umgekehrt können zu feste, trockene Kotballen und solche, die sehr wenig weißen Anteil haben, denen zudem die Gallerthülle dann auch vielleicht noch fehlt, die aber trotzdem greifbar sind, darauf hinweisen, dass die Futtertiere zu trocken sind. In dem Fall probieren Sie, die Tiere ohne vorherigen Kontakt mit dem Küchenpapier direkt aus dem Wasser zu verabreichen.
In den ersten ein bis zwei Tagen nach dem Fund des kleinen Zöglings ist zu erwarten, dass die Ausscheidungen noch nicht in Ordnung sind. Dann sollte sich die Verdauung aber normalisiert haben und wie hier
beschrieben funktionieren. Wenn das nicht der Fall ist und sich auch durch eine Änderung des Feuchtigkeitsgehaltes der Futtertiere innerhalb von maximal 4 Fütterungen (2 Stunden) nichts ändert, dann hat Ihr Zögling ein anderes Problem: Neben einer unpassenden Fütterung (vielleicht sind Futtertiere dabei, die diese Vogelart nicht ab kann?) kann Ihr Vogel auch eine Vergiftung oder eine infektionsbedingte Verdauungsstörung haben oder er leidet unter Darmparasiten. Die Ursachen können da vielfältig sein und man muss ihnen sehr zügig auf den Grund gehen, da viele Ursachen sehr schnell zum Tod führen können, wenn nicht gehandelt wird. In den Kapiteln „Tierarztsuche“ und „was kann ich machen wenn“ finden Sie vielleicht einige Anregungen und Hinweise.
Diese oben beschriebenen Anzeichen können Ihnen allerdings nur in der ersten Zeit eines Kükenlebens Auskunft geben. Bei vielen Vogelarten (z.B. Schwalben) wird der Kot nur so lange in Gallert verpackt, solange die Küken eben nicht selbst über die Nestkante koten. Sowie sie eigenständig ihren Kot nach draußen befördern können, indem sie das Hinterteil über die Nestkante hängen, gibt es die Hülle nicht mehr und manchmal fallen die Kotballen mit einem ziemlichen Klatscher zu Boden.
Wenn es soweit ist, können Sie an einzelnen Kotflecken eher nicht mehr erkennen, ob etwas nicht stimmt. Erst wenn sich über einen Zeitraum von mehreren Fütterungen die Optik und die Konsistenz gravierend in eine Richtung verändert hat, kann das ein Hinweis darauf sein, dass etwas nicht stimmt.
Es ist also jetzt wichtiger zu kontrollieren, ob der Kotabsatz regelmäßig und passend im Verhältnis zur verabreichten Futtermenge stattfindet, der Kot nicht mehrmals hintereinander nur weiss oder nur dunkel ist und gleichzeitig der Appetit des Vogels gleichbleibend gut ist. Je nach Vogelart kann man damit rechnen das nach jeder oder jeder zweiten Fütterung, allerspätestens aber nach jeder 3. Fütterung Kot abgesetzt wird. Sie werden schon nach wenigen Tagen ein genaues Gefühl dafür entwickelt haben, in welchem Rhythmus Ihr Zögling normalerweise frisst und kotet – also wie schnell das, was Sie vorne reinfüttern hinten wieder raus kommt.
Wenn Ihr Zögling, obwohl die letzte Fütterung schon eine Weile her ist, bei der Fütterung nicht wie gewohnt lautstark bettelt oder das Futter nur zögerlich oder sogar gar nicht nehmen will, dann ist dies ein sehr deutliches Alarmzeichen, das sofortiges, schnelles Handeln erfordert.
Wenn Sie einen verletzten Altvogel finden, dann wird Sie abhängig von der Art der Verletzung Ihr erster Weg zum Tierarzt führen. Nach der tierärztlichen Versorgung wird der Vogel abhängig von der Art seiner Beeinträchtigungen mehr oder weniger lange gepflegt werden müssen. Zunächst sollten Sie sich darum überlegen, ob Sie den Vogel selbst pflegen wollen, oder ob Sie eine geeignete Pflegestellesuchen möchten.
Wenn Sie sich entschließen, den Vogel selbst zu pflegen, müssen Sie sich zunächst einmal um eine passende Unterbringung und um eine geeignete Ernährung kümmern.
Falls Sie es noch nicht wissen, sollten Sie zunächst einmal herausfinden, was für einen Vogel Sie gefunden haben. Hier hilft Ihnen vielleicht eineumfangreiche Sammlung von Vogelfotos. Mit Hilfe von Vogelsteckbriefen können Sie herausfinden, wovon sich der Vogel in der Natur ernährt. Eine Vielzahl hervorragender Vogelsteckbriefehier und Wikipedia liefern für viele Vogelarten sehr fundierte und umfangreiche Informationen. Soweit es Ihnen möglich ist, sollten Sie versuchen, den Vogel mit seinen natürlichen Nahrungsmitteln, die Sie in der Natur sammeln, oder solchen, die der natürlichen Nahrung sehr nahe kommen, zu versorgen. Die Gründe, warum ich eine natürliche Ernährung bevorzuge und empfehle, habe ich in dem Kapitel „Erste Schritte – selber päppeln“ ausgeführt.
Auch, wenn es in diesen Beiträgen primär um die Fütterung von Jungvögeln und Nestlingen geht, so sind die Prinzipien bei Altvögeln gleich. Darum empfehle ich Ihnen, das Kapitel Fütterung ff. durchzulesen. Wenn Ihnen keine Fütterung mit den zur Art passenden Futtermitteln aus der Natur möglich ist, denken Sie bitte daran, dass der Vogel u.U. Nahrungsergänzer braucht.
Diese müssen für Wildvögel im allgemeinen und für Ihre Vogelart im besonderen geeignet sein. Die allermeisten Singvogelarten können von Anfang an ihr Futter selbst aufnehmen, wenn Sie Ihnen geeignetes Futter hinstellen. Nur bei wenigen (z.B. Schwalben) kann es geschehen, dass sie erst lernen müssen, tote Futtertiere aus einer Schale zu essen, da sie normalerweise Insekten im Flug fangen. Bei diesen Vögeln habe ich die Erfahrung gemacht, dass es stressfreier und leichter ist, den Vögeln zunächst noch zappelnde Futterinsekten (z.B. Schuster, Fliegen) mit der Pinzette hin zu halten, als sie „zwangszuernähren“. Wenn der Vogel gelernt hat, die zappelnden Insekten von der Pinzette zu nehmen, kann man die Insekten tot anbieten. Sowie der Vogel auch diese nimmt, ist es normalerweise kein Problem mehr, die Insekten auch in einer Schale anzubieten. Bitte denken Sie daran, dass Altvögeln immer zusätzlich eine Schale mit frischem Wasser zum Trinken und Baden angeboten werden sollte.
Bezüglich der Unterbringung wird es bei verletzten Altvögeln schwieriger. Hier lassen sich keine konkreten „Anleitungen“ geben. Die Art der Unterbringung ist individuell davon abhängig, welche Vogelart sie haben und welcher Art die Verletzung ist.
Es gibt einige Faustregeln, die für jeden Wildvogel gelten:
Wildvögel niemals in Gitterkäfigen oder vergitterten Volieren unterbringen, da der Vogel sich leicht am Gitter das Gefieder beschädigen kann
flugunfähige, in ihrer Bewegung eingeschränkte und sehbehinderte Vögel so unterbringen, daß sie nicht abstürzen können
auch, wenn der Vogel „am Boden“ sitzt, unterschiedlich dicke Äste und Zweige rein legen, auf denen er sitzen kann. Die Füße von Vögeln müssen „greifen“ können – sitzen sie tagelang auf flachen Oberflächen, schädigt das die Bänder und Sehnen und kann zu Entzündungen im Fuß führen
Je nach Vogelart Sand, Erde und/oder Grit mit einstreuen oder in einer Schale anbieten – viele Vögel benötigen die Aufnahme kleiner „Steinchen“ für eine korrekte Verdauung, viele Singvögel nehmen regelmäßig Staubbäder zur Gefiederpflege.
Wird der Vogel länger als drei oder vier Tage bei Ihnen sein, benötigt er ungefiltertes (ohne Fenster) Tageslicht – ist das nicht natürlich möglich, sollten Sie eine Lampe mit Tageslichtspektrum inklusive UV anbringen.
Der Tierarzt wird Ihnen gesagt haben, ob es bei der Haltung und/oder Unterbringung etwas zu beachten gibt, z.B. dass der Vogel sich nicht viel bewegen darf (z.B. Bruch), dass er zunächst abgedunkelt untergebracht werden sollte (Gehirnerschütterung – habe ichhier im ersten Teil des Beitrags erklärt) etc. Aus diesen Vorgaben kombiniert mit den natürlichen Bedürfnissen der Vogelart und Ihren räumlichen Möglichkeiten vor Ort können Sie nun eine kreative Unterbringung Ihres Pfleglings basteln.
Anders als Nestlinge, sind die meisten Altvögel sehr scheu und schreckhaft und bleiben es auch – oder werden es schnell wieder, je mehr sie sich erholen. Sie sollten darauf Rücksicht nehmen. Haustiere, egal ob Hund, Katze oder Ziervogel sollten nicht im selben Raum, wie Ihr Pflegling leben. Die Unterbringung des Vogels sollte so erfolgen, dass er nicht das Gefühl hat, „auf dem Präsentierteller“ zu sitzen – also z.B. ein Gehege zu mindestens 2 Seiten abhängen oder einen dicht belaubten Ast aufstellen, in dem der Vogel versteckt sitzen kann etc..
Außer zur medizinischen Versorgung vermeide ich es, den Vogel anzufassen, es sei denn, der Vogel kommt aus eigenem Antrieb zu mir und sucht den Kontakt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade erwachsene Vögel umso stressfreier mit ihrer vorübergehenden „Gefangenschaft“ umgehen können, je weniger sie das Gefühl haben, eingesperrt zu sein.
Ich versuche darum wo immer es geht, den Vögeln in einem Zimmer, auf dessen Nutzung als Wohnraum ich in der Zeit weitestgehend verzichte, eine Ecke als Lebensraum einzurichten, ohne diesen durch Gitter oder ähnliches zum restlichen Raum abzutrennen.