September 2024 – Schwalben in Not – Wetterlage im Süden
Dramatische Szenen spielen sich wegen der verheerenden Wetterlage zur Zeit in Süddeutschland und Österreich ab:
Tausende auf dem Zug gestrandeter Schwalben suchen verzweifelt Schutz vor den Unwettern unter Hausdächern und auf Fensterbänken.
Schwalben, die in Gruppen an Gebäuden sitzen bitte auf keinen Fall stören oder aufscheuchen, denn jedes Gramm zusätzliche Energie, die sie verbrauchen, kann ihr Todesurteil sein.
Schwalben, die am Boden sitzen, bitte unbedingt einsammeln, in einen Karton mit Handtuchnest und zusätzlicher, moderater Wärmequelle (Wärmflasche) setzen und so schnell wie möglich in eine Pflegestelle bringen.
Wer kein Facebook hat für Österreich: David Kreisl hat sich spontan bereit erklärt, sich für etwaige organisatorische Dinge zu Verfügung zu stehen: 06765735018 und Infos über Birdlife Österreich
Futtertiere Für Schwalben geeignet sind entbeinte Heimchen mittlere Größe, Wachsmottenlarven, Bienenmaden, frisch gefangene und abgetötete Fliegen und abgetötete kleine Spinnen.
Es sind ausschließlich frisch getötete oder aus Tiefkühlung frisch abgetaute Insekten geeignet.
keine Trockeninsekten, keine Würmer, keine Käfer, keine Fertigfutter, keine Fliegenmaden/Pinkies absolut nichts, was nicht Insekt ist. Keine Flüssigkeiten eingeben
Wer Schuppen, Scheunen, Garagen oder Dachboden hat, hilft den Schwalben, wenn ihnen durch geöffnete Fenster oder Tore freier Zugang geschaffen wird, damit sie dort Schutz suchen können.
Schwalben sind normalerweise reine Insektenfresser, die ihr Futter normal nur im Flug erjagen – sie sind auf lebende Fluginsekten angewiesen und sind normalerweise nicht über Futterstellen zuzufüttern.
Allerdings kann man etwas ausprobieren – bitte nur dort, wo man damit bereits rastende Schwalben nicht aufscheucht:
Handaufzuchtschwalben haben gelernt, aus Schalen und vom Boden Insekten aufzupicken.
Seit einigen Jahren beobachte ich, dass sie dies auch draußen tun, wenn das Wetter keine Flugjagd zulässt.
Ich beobachte außerdem, dass die wilden Schwalben es zunehmend von den Handaufzuchten gelernt haben und immer häufiger Schwalben auch auf Dächern und am Boden nach Insekten picken.
Außerdem sehen wir bei unseren Überwinterern, dass sie sich auch an den Schalen mit lebenden Insekten bedienen.
Man kann also lebende Wachsmottenlarven, Bienenmaden und/oder Mehlwürmer erhöht in einer großen, flachen Schale zum selber aufpicken anbieten.
Bitte keine Fliegenmaden/Pinkies und Würmer!
Wichtig ist, dass die Insekten sich in der Schale bewegen. Es muss also bei tieferen Temperaturen eine Heizquelle unter die flache Schale, damit die Insekten nicht immobil werden, da wilde Schwalben ohne Handaufzuchterfahrung vermutlich tote Insekten zunächst nicht als Nahrung ansehen werden.
Die Chance, dass sich unter den gestrandeten Schwalben auch solche befinden, die die Nahrungssuche auf Dächern und Böden bereits kennen ist groß. Und wenn einzelne Schwalben damit anfangen, werden die anderen es nachmachen.
Um heraus zu finden, welchen Vogel Sie gefunden haben, finden Sie hier z.B. eine Vielzahl hervorragender Vogelsteckbriefe, und auch Wikipedia liefert für viele Vogelarten sehr fundierte und umfangreiche Informationen. Zur Vogelbestimmung gibt es eine umfangreiche Sammlung von Vogelfotos, die, wenn man sie anklickt mit vielen Kükenfotos hinterlegt sind.
Versuchen Sie, herauszufinden, was für ein Vogel Ihr Findling ist.
Wenn schon erste Federn zu erkennen sind, dürfte es einfach sein. Je jünger und nackter das Küken ist, desto schwieriger gestaltet sich die Identifikation. Bei ganz jungen Findlingen kann selbst ein geschultes Ornithologenauge oft in den ersten Tagen nicht mit Bestimmtheit sagen, um was für einen Vogel es sich handelt.
Einen groben Hinweis darauf, ob es sich um einen späteren Insekten-, Gemischt- oder Körnerfresser handelt, bekommen Sie bereits, indem Sie die Schnabelform betrachten. Je spitzer, feiner, schmaler und/oder länger der Schnabel wirkt, desto eher geht es in Richtung Insektenfresser. Kurze, dicke, kräftige Schnäbel deuten eher in Richtung Körnerfresser. Auch die Farbe der Beine, des Schnabelwulstes und die Farbe des Rachens, wenn der Vogel den Schnabel aufreißt um zu betteln, gibt Hinweise auf die Vogelart. Der Fundort kann bei einem Nestling ebenfalls ein Hinweis für die Art sein. So wird man z.B. Schwalbenküken eher nicht in einem dichten Gebüsch finden und Amselküken eher nicht in einem Pferdstall.
Allerdings sollte man hier aufpassen, dass man sich nicht in die Irre leiten lässt: allzu oft bekomme ich z.B. Vogelküken als Schwalben gebracht, die sich als Spatzen, Rotschwänze oder Bachstelzen entpuppen. Am Fundort, einem Stall oder einer Reithalle, flogen unzählige Schwalben und das Küken wurde genau unter einem der vielen Schwalbennester gefunden. Kaum jemand weiss, oder berücksichtigt, dass viele andere Vogelarten, die oft viel heimlicher leben, in alten Schwalbennestern oder im Gebälk in unmittelbarer Nähe der Schwalbennester ebenfalls ihre Brut gross ziehen.
Verheerend ist es in so einem Fall, das am Boden liegende Jungtier ohne genaue Überprüfung der Vogelart in das vermeintlich dazu gehörige Schwalbennest zurück zu setzen.
Fütterung ist dasThema, welches nicht nur in diesem Ratgeber einen der umfangreichsten Teile ausmacht, sondern welches auch den größten Teil Ihrer Zeit als „Ersatzelternteil“ beanspruchen wird.
Hinsichtlich der Fütterungstechnik habe ich bereits im Kapitel „Erstversorgung zu Hause„ genau beschrieben, wie es geht. In den meisten Fällen ist das Füttern nach den ersten paar Happen unproblematisch.
Es gibt aber Fälle, wo man kreativ werden muss. Ich hatte beispielsweise eine kleine Rabenkrähe, die nicht nur aus ihrem Nest fiel, sondern auch noch mit einem Auto kollidierte. Sie hatte unter anderem offensichtlich eine Prellung am Hals, was ihr das Schlucken unmöglich machte. Bei ihr habe ich die ersten Tage alle Futterbestandteile in einer Küchenmaschine zu einem Brei zusammengemixt und diesen mit Hilfe einer Sahnespritze aus der Backabteilung des Supermarktes gefüttert.
Bei dieser Fütterung müssen Sie ganz genau aufpassen, dass der Futterbrei ganz hinten im Rachen landet, denn die Atemlöcher liegen beim Vogel ganz hinten im Schnabel – genauer, an der Basis des Oberschnabels.
Wenn Sie einem Vogel Brei oder Flüssigkeiten eingeben, die er nicht eigenständig abschluckt, besteht ein extrem hohes Risiko, dass etwas davon in die Atemwege gelangt. Da Vögel aufgrund ihres anders funktionierenden Atemsystems anders als Säugetiere Fremdkörper nicht wieder aushusten können, kann das Futter in den Atemwegen den Vogel töten.
Nun aber zur Frage, WAS Sie Ihrem Zögling überhaupt füttern können: Wie ich eingangs bereits erwähnte, ziehen nahezu alle Singvögel unserer Breiten ihre Brut in der Nestlingszeit mehr oder weniger umfangreich mit Insekten auf. Das ist zunächst einmal ganz unabhängig davon, ob die erwachsenen Vögel später eher Körnerfresser, Gemischtfresser, Beerenfresser oder Insektenfresser sind.
Insofern müssen Sie beim Lesen der Vogelsteckbriefeauch genau darauf achten, ob bei der Ernährung vom Futter der Altvögel die Rede ist oder ob sich die Ausführungen auf die Brut beziehen.
Bei Rabenvögeln (Kolkrabe, Rabenkrähe, Saatkrähe, Eichelhäher, Dohle, Elster) und bei Grünfink, Stieglitz, Gierlitz und Bluthänfling findet auch in der Nestlingszeit keine oder keine reine Insektenfütterung statt. Sowie Sie genau wissen, dass SIe einen dieser Vögel aufziehen, sollten Sie recherchieren, was die Eltern jeweils füttern und Ihre Fütterung entsprechend anpassen. Fangen Sie aber damit bitte erst an, wenn Sie sich 100% sicher sind, dass es sich bei Ihrem Zögling um einen dieser Vögel handelt.
Nachfolgend finden SIe die genaue Beschreibung zur Fütterung von SIngvögeln, die ihre Küken ausschließlich mit Insekten aufziehen oder selbst reine Insektenfresser sind.
Jedes Lebewesen benötigt eine auf seine von der Natur gegebenen Bedürfnisse abgestimmte Nährstoffzusammensetzung, um sich optimal entwickeln zu können. Die Zufuhr fehlerhafter Nährstoff-Zusammensetzungen kann gerade in der Entwicklungsphase fatale Folgen haben. Vögel haben einen extrem schnellen Stoffwechsel und vergleicht man die Entwicklung eines Vogelkindes mit der eines Menschenkindes vom Baby bis zum Erwachsenen, dann erscheint einem die Entwicklung des Vogels wie im Zeitraffer. Entsprechend können Ernährungsfehler bei Vögeln auch schon nach nur ein oder zwei Tagen Fehlfütterung zu unter Umständen nicht wieder gut zu machenden Schäden führen.
Da der Bedarf an Nährstoffen bei den einzelnen Wildvogelarten teilweise gar nicht und teils nur noch schlechter erforscht ist, als der Bedarf unserer Haustiere, ist jede künstliche Nahrungs-Zusammenstellung als Ersatz für eine natürliche Ernährung ein reines Glücksspiel. Ich bin überzeugt, dass wir unsere Zögling am sichersten und absolut optimal ernähren, wenn wir ihm die natürlichen Nahrungsmittel bereit stellen, die auch die Eltern füttern würden. Vogelküken, die wir noch mit der Pinzette füttern, ihnen also das Futter in den Schnabel stopfen und den Schluckreflex auslösen, schlucken absolut alles ab, was man ihnen hinhält. Dabei ist es egal, ob sie es vertragen, es essbar oder giftig ist. Das Küken schluckt alles.
Darum müssen wir uns umso sicherer sein, dass wir ausschließlich die Nahrungsmittel anbieten, die der kleine Vogel verträgt und verwerten kann. Erst, wenn der Vogel sein Futter selbst vom Boden nimmt, aus der Luft fängt oder aus der Schale pickt, ist es nicht mehr unsere Verantwortung, was der Vogel abschluckt.
Erst dann können wir ihnen auch lebende Futtertiere und Futter, von dem wir nicht sicher sind, ob es für diesen kleinen Wicht schon geeignet ist, mit anbieten und schauen, für was sich der Vogel entscheidet.
Die allerwichtigsten allgemein gültigen Regeln bei der Verfütterung von Insekten an Jungvögel sind:
verfüttern sie nur und ausschließlich abgetötete Insekten, niemals lebende Tiere
entfernen Sie bei entsprechenden Futtertieren alle scharfen und/oder spitzen Teile bevor Sie die Tiere verfüttern (z.B. Beine mit Widerhaken bei Heimchen oder Grashüpfern)
verfüttern Sie nur Insekten, von denen sie ganz genau wissen, dass sie von dieser Vogelart vertragen werden. Ausgeschlossen sind von vornherein giftig Insekten (z.B. Bienen, Ameisen), Insekten, dieleuchtende (Warn-)Farben haben (z.B. Marienkäfer, Schmetterlinge)
Verfüttern Sie niemals Mehlwürmer und Regenwürmer an Vögel, die noch nicht eigenständig fressen
flößen Sie den Nestlingen bei Naturfütterung niemals extra Wasser ein. Die Elterntiere tragen ihren Küken kein Wasser ins Nest. Die Futtertiere liefern genug Feuchtigkeit.
Verfüttern Sie niemals tiefgefrorene Insekten bevor Sie sie mit kochendem Wasser abgetaut und mit kaltem Wasser abgeschreckt haben
Verfüttern Sie niemals Futterinsekten, die schon länger als einen halben Tag tot bzw. länger als eine Stunde abgetaut sind oder die sich anfangen zu verfärben (z.B. abgetaute Heimchen beginnen, sich dunkel zu verfärben)
Größere oder mit härterer, z.B. schuppiger Außenhülle versehene Futtertiere wie z.B. Heimchen oder Grashüpfer müssen unbedingt immer mit dem Kopf zuerst verabreicht werden, damit sie im Hals des kleinen Zöglings auf dem Weg zum Kropf nicht stecken bleiben, sondern sauber „durchrutschen“ können
Darüber hinaus müssen Sie außerdem unbedingt Folgendes über die Vogelsteckbriefe in Erfahrung bringen: Haben Sie eine Vogelart vor sich, die ihre Küken ausschließlich mit aus der Luft gefangenen Insekten ernährt (z.B. Schwalben, Mauersegler) oder haben Sie eine Vogelart vor sich, die auch vom Boden Futtertiere sammelt (z.B. Amseln, Drosseln)? Die meisten Vögel müssen, um ihr Futter korrekt verdauen zu können, regelmäßig zwingend kleinste Steinchen mit dem Futter aufnehmen können: Vogeleltern, die ein Futtertier vom Boden füttern, füttern automatisch mal etwas Erde mit, welche dem Futtertier anhaftet. Bei drosselartigen Vögeln (auch Amseln) ist dieser Bedarf stark ausgeprägt. Da sollten Sie auf ihrem Futtertisch immer eine kleine Schale mit frischer, gift- und düngerfreier Gartenerde stehen haben, in der Sie bei jeder Fütterung mal ein Futtertier drin panieren. Bei anderen Vögeln wie Meisen, Finken, Bachstelzen, Rotschwänzen etc. ist ebenfalls der Bedarf für etwas Erde vorhanden, aber lange nicht so stark, wie z.B. bei Amseln. Hier sollten Sie aber ca. 2 – 3 x am Tag ein Futtertier verabreichen, was Sie vorher auf etwas Erde abgelegt haben.
Bei Schwalben und Mauerseglern, die ihre Futtertiere nur aus der Luft fangen, ist dieser Bedarf nicht gegeben. Ich habe neben der Erdschale für Zöglinge, wo ich 100% sicher bin, dass sie Erde brauchen, immer einen Esslöffel mit „grüner Mineralerde für innere Einnahme“ (aus der Apotheke als Pulver) liegen. Bei jedem Zögling (auch Schwalben etc.) wälze ich gelegentlich, mindestens aber 1 x täglich, ein Futtertier in diesem Pulver. Der Vorteil ist, dass grüne Mineralerde ein reines Naturprodukt ist, nicht nur Mineralstoffe liefert und die Verdauung fördert, sondern auch Gifte bindet und heilende Eigenschaften hat.
Im Folgenden werde ich Ihnen nun zunächst die wichtigsten Futtertiere vorstellen, darlegen, wie man sie sich beschaffen kann, wie man sich Futtervorräte für Schlechtwettertage anlegen kann und worauf zu achten ist, wenn man die Tiere verfüttert:
Selbst als erwachsene Vögel leben Schwalben genau wie Mauersegler nahezu nur und ausschließlich von fliegenden Insekten. Sie sind sehr konsequente Zugvögel, die darauf angewiesen sind, vor Einbruch der ersten Winterkälte Afrika zu erreichen. Sie könnten mangels Insekten den Winter bei uns nicht überleben, da sie nicht auf Futterhäuschen, Beeren oder Sämereien ausweichen könnten, wie es beispielsweise die Bachstelze kann. Ein Grund mehr, warum sie es sich absolut nicht leisten können, bei der Aufzucht Zeit zu verlieren oder mit Gefiederschäden aufzuwachsen.
Die Eltern fangen die Nahrung für ihre Küken ausschließlich im Flug. Mit anderen Worten sie verfüttern ausschließlich adulte, also erwachsene Stadien von Fluginsekten. Larvenstadien, also Raupen, Maden, Eier oder ähnliches werden genau so nicht verfüttert wie irgendwelche Bodeninsekten und Würmer. Die Küken sind hinsichtlich ihres Nährstoffbedarfs auf erwachsene Fluginsekten eingestellt. Das Verhältnis von Calcium zu Phosphor (CaP Verhältnis) spielt insbesondere bei der Knochen- und Gefiederbildung eine essenziell wichtige Rolle. Bei vielen Insekten haben die Larvenstadien ein anderes, unter Umständen sogar ein fast umgekehrtes CaP Verhältnis im Vergleich zu ihren adulten Stadien.
Füttert man also Schwalben mit Larvenstadien von Insekten, führt das mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zu teilweise gravierenden Entwicklungsstörungen. Bei Schwalben ist man gut beraten, sich auf die unterFuttertiere näher beschriebenen Insekten und das Wiesenplankton bei der Fütterung zu beschränken.
Nachfolgend liste ich Ihnen auf, welche Futterzusammenstellungen sich bei meinen Zöglingen bisher immer allerbestens bewährt haben. Rauch- und Mehlschwalben vertragen es prinzipiell, auch mit einer reinen Fliegen -Heimchenfütterung aufgezogen zu werden. (Fliegen aus Freifang mindestens 50%, Heimchen mindestens 3 Tage aufgefüttert). Wenn die Vögel jedoch die Wahl haben und wenn es Ihnen als Fütterer möglich ist, dann bevorzugen die zwei Vogelarten geringgradig voneinander abweichende Futterzusammenstellungen:
Rauchschwalben
Die nachfolgend genannten Hauptfuttertiere sowie einige der ergänzenden Futtertiere habe ich im Kapitel Futtertiere ausführlich inkl. Erklärung zur Verarbeitung und Verfütterung behandelt.
Fliegen – ich achte darauf, immer unterschiedliche Fliegen zu fangen, also mal von der Wiese gekechert, mal geklatscht an der Wand, mal von Pferdeäppelhaufen und mal aus einem Kuhstall. Dadurch erhöht sich die Nährstoffvielfalt und Abwechselung im Speiseplan. Rauchschwalben mögen besonders gerne Stallfliegen.
Grashüpfer – frisch gefangen, abgetötet und entbeint – mit dem Kopf zuerst verfüttern
Heimchen – lebend gekauft und 2-3 Tage bei mir aufgefüttert. Erst dann werden sie zum späteren Verfüttern eingefroren oder direkt vor dem verfüttern getötet. Auch sie müssen entbeint und mit dem Kopf zuerst verfüttert werden.
„Kechermix“ von der Wiese gekecherte, gemischte Fluginsekten. Nach dem Fang schütte ich sie in eine Müslischale mit Wasser und sortiere dann sämtliche pflanzlichen Bestandteile (z.B. Gras- und Brennesselsamen) sowie alle ungeeigneten Futtertiere (z.B. Käfer, Wespen etc.) aus. Es verbleiben unterschiedliche Fliegen- und Mückenarten, Webspinnen etc.). Anschließend schütte ich den verbliebenen Mix durch einen Aquarienkecher, trockne ihn kurz mit einem Küchentuch ab und verfüttere den Mix dann mit der Pinzette
„Schuster“ – als kleinen Snack zwischendurch oder zur Ergänzung der Hauptfuttertiere.Hauptbestandteil bei der Fütterung meiner Rauchschwalben sind die Fliegen und die Grashüpfer. Auf Heimchen greife ich nur zurück, wenn ich zu wenige Fliegen und Grashüpfer gefangen habe. Mindestens 50%, besser aber 70 – 100% der Tagesgesamtration an Futtertierensollten die o.g. Hauptfuttertiere aus Freifang ausmachen.
Mehlschwalben
Die nachfolgend genannten Hauptfuttertiere sowie einige der ergänzenden Futtertiere habe ich im Kapitel Futtertiereausführlich inkl. Erklärung zur Verarbeitung und Verfütterung behandelt.
Grashüpfer – frisch gefangen, abgetötet und entbeint – mit dem Kopf zuerst verfüttern.
Heimchen – lebend gekauft und 2-3 Tage bei mir aufgefüttert. Erst dann werden sie zum späteren Verfüttern eingefroren oder direkt vor dem Verfüttern getötet. Auch sie müssen entbeint und mit dem Kopf zuerst verfüttert werden.
Fliegen – Mehlschwalben bevorzugen Fliegen, die nicht von Pferdeappelhaufen oder aus Ställen stammen, sondern von der Wiese gekechert oder an Wänden geklatscht wurden.
Blattläuse – in der Natur füttern und essen Mehlschwalben wo sie vorhanden sind bis zu 70% ihrer Ration Blattläuse. Diese Menge bekomme ich nicht zusammen. Darum sammel ich Blattläuse von meinen ungiftigen Gartenpflanzen (Obstbäume, Birke, Rose) ab und ergänze die obigen Futtertiere zumindest durch Blattläuse.
„Kechermix“ von der Wiese gekecherte, gemischte Fluginsekten. Nach dem Fang schütte ich sie in eine Müslischale mit Wasser und sortiere dann sämtliche pflanzlichen Bestandteile (z.B. Gras- und Brennesselsamen) sowie alle ungeeigneten Futtertiere (z.B. Käfer, Wespen etc.) – es verbleiben unterschiedliche Fliegen- und Mückenarten, Webspinnen etc.). Anschließend schütte ich den verbliebenen Mix durch einen Aquarienkecher, trockne ihn kurz mit einem Küchentuch ab und verfüttere den Mix dann mit der Pinzette.
„Schuster“ – als kleinen Snack zwischendurch oder zur Ergänzung der Hauptfuttertiere.
Hauptbestandteil bei der Fütterung meiner Mehlschwalben sind die Grashüpfer und die Heimchen ergänzt durch Blattläuse. Fliegen bekommen sie bei jeder Mahlzeit ein paar mit, aber die Grashüpfer machen den Hauptteil aus. Mindestens 50% der Tagesgesamtration an Futtertierensollten Grashüpfer, Fliegen und Blattläuse aus Freifang ausmachen.
Schäden durch Ernährungsmängel – Beobachtungen:
eine ganze Reihe an Rauch- und Mehlschwalben habe ich zur weiteren Aufzucht in den letzten Jahren aus bereits vorangegangener Handaufzucht übernommen. Dabei konnte ich eindeutige Tendenzen hinsichtlich des Entwicklungszustandes der Zöglinge bei bestimmten Fütterungen feststellen. Diese Tendenzen bestätigten sich zu 100 % auch im Rahmen meiner telefonischen Beratungen von Zieheltern, deren Zöglinge Probleme bekamen:
Praktisch alle Schwalben, die länger als 1 Woche ausschließlich mit im Zoohandel gekauften, unaufgefütterten Heimchen ernährt wurden, zeigten leichte, aber sichtbare Veränderungen am Gefieder, bei einer Anruferin stürzten die Schwalben bei den ersten Flugversuchen nach 2,5
Wochen Aufzucht mit obiger Fütterung mit Krämpfen ab und konnten nicht mehr selbständig vom Boden hoch kommen.
Alle Schwalben, die mit Mehlwürmern, Heimchen und Drohnenmaden ernährt wurden, hatten leichte bis mittlere Veränderungen am Gefieder und/oder Ausfallerscheinungen in
der Koordination. Außerdem zeigte sich bei einigen ein verzögertes Ausfliegen aus dem Nest.
Zwei Schwalben wurden zu über 80 Prozent 4 Tage mit Mehlwürmern gefüttert – sie hatten schwere Koordinationsstörungen, Krämpfe und die Federhülsen öffneten sich verzögert.
Zwei Jungschwalben wurden abgestürzt in der freien Landschaft mit massivem Gefiederschaden gefunden – sie stammten vermutlich aus einer fehlernährten Handaufzucht.
Schwalben, die überwiegend mit unaufgefütterten Heimchen aus dem Zoohandel gefüttert wurden, aber zumindest zwischendurch mal
ein paar Fliegen bekamen, waren zumindest äußerlich fast unauffällig – lediglich die Nestlingszeit war verlängert. in einem Fall lag zudem ein leichter Gefiederschaden vor.
Schwalben, die mir gebracht wurden und während der Handaufzucht zu mindestens 50% mit Fliegen und ansonsten ausschließlich mit aufgefütterten Heimchen vorernährt wurden, zeigten keinerlei Auffälligkeiten.