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Wildvogelfütterung durchs Jahr

Diskussion zum Thema
„Fettfütterung oder saisonal angepaßte Fütterung“

Wildvogelfütterung durchs ganze Jahr wird immer populärer, um unsere Wildvögel zu unterstützen.

Vielerorts ist eine Unterstützung unserer Singvögel auch notwendig, da die großflächige Vernichtung von Flora und Fauna unseren Vögeln nicht mehr genügend Nahrung liefert.

Doch was ich beobachte, ist keine maßvolle und für die Vögel wirklich sinnvolle Unterstützung, sondern massenhaftes Verteilen falscher Futter zur falschen Zeit – mit fatalen Folgen!

Liebe Leute,
lasst doch bitte, bitte die Sommerfütterung von Fettfuttern wie Knödeln, Pasten, gefetteten Flocken, Nüssen und Sonnenblumenkernen und was sonst noch alles so am Markt ist jetzt
im Sommer – es gibt bessere Futtermittel für die Sommerfütterung!

Gerade Spatzen und Meisen füttern das Zeug häufig auch an ihre Brut, wenn hinreichend Insekten herumkriechen.
Einfach, weil es bequemer ist vom Knödel zum Kasten und zurück.

ein vielfältiger, insektenfreundlicher Garten ist die beste Vogelfütterung

Wenn Ihr etwas machen wollt, sorgt für ein insektenfreundliches Umfeld (viel Totholz, Blühpflanzen, Efeu, Miniteich oder Tümpel etc.) und wenn ihr zusätzliches Futter anbieten wollt, dann richtet Euch bitte mit Eurem Angebot nach der Natur:

Was Vögel im Sommer natürlich vorfinden, wenn die Vegetation vorhanden ist, sind Sämereien von heimischen Wildkräutern und Gräsern. z.B. Brennesselsamen, Birkensamen, die verschiedenen Grassamen, Hirtentäschelsamen, Klee-, Nachtkerze-, Sauerampfer-, Schafgarbensamen, Vogelmiere-, Wicken-, Wegerich- und Wiesenknopfsamen etc.

Die Sonnenblume stellt ihre Kerne erst im Herbst bereit – damit die Vögel sich ihren „Winterspeck“ anfressen können

Fette Samen und Saaten, die erst im Herbst kommen, wie z.B. Sonnenblumenkerne, Nüsse und Co. gehören nicht in die Sommerfütterung.
Sie dienen in der Natur zum Auffüllen der Fettspeicher, damit die Wildtiere den von Natur aus nahrungsarmen Winter überstehen können oder bei vielen Zugvogelarten, damit sie sich im Herbst die Fettreserven anlegen können, die sie für den tausende Kilometer langen Langstreckenflug benötigen, der oft ohne oder nur mit sehr geringer Nahrungsaufnahme einher geht.

Auch, wenn man manchmal aus scheinbar kompetentem Munde so Dinge hört wie:
„die Vögel benötigen Fett, um die Flugmuskulatur aufzubauen“
Das ist blanker Unsinn.
Kein Hochleistungssportler käme jemals auf die Idee, Pflanzenfette wie Kokos oder Palmfett oder tierische Fette aus Schlachtabfällen als primäres Nahrungsmittel aufzunehmen, um seine Muskulatur aufzubauen – er ernährt sich in erster Linie von hochwertigsten Proteinen.
Und hochwertige Proteine finden unsere Wildvögel für ihre Brut – bis auf ganz wenige Ausnahmen, die diese aus Sämereien beziehen – ausschließlich aus frischen/frisch toten (KEINE getrockneten) Insekten.

Was übermäßige Fettaufnahme zu einer Jahreszeit, wo dieses Fett gar nicht für z.B. Hungerperioden, Wärmeproduktion und/oder Langstreckenflug verbraucht wird, anrichtet, wird auf dieser australischen Seite einer Vogelklinik sehr schön beschrieben.
Es handelt sich hier zwar um das Blut eines bei uns als Ziervogel gehaltenen, dort aber als Wildvogel heimischen Tieres und das Prinzip ist bei unseren Gartenvögeln dasselbe.

Auch getrocknete Insekten – egal, ob eingeweicht oder nicht – sind KEIN geeignetes Angebot für unsere Wildvögel – weder im Sommer, noch im Winter.
Getrocknete Mehlwürmer beispielsweise, haben durch den Trocknungsprozess einen viel höheren Fett-und vor allem Salzgehalt, als ihre lebenden oder tiefgekühlten Artgenossen.

Außerdem führt Gefriertrocknung ohne Zusatz von Produktionshilfsstoffen wie PEG offenbar zu Veränderungen der Bindungsmuster der Proteine, was diese schädigen kann und nicht durch Einweichen reversibel ist. Die Auswirkungen, die das auf die Entwicklung der Nestlinge haben kann, sind bisher m.W. nicht erforscht.

Insofern:
Insektenangebot ist super – aber besser lebend oder aus dem Tiefkühlfach aufgetaut.

Außerdem höchst beliebt sind bei ganz vielen Gartenvogelarten viele heimische Früchte aus unserer Frischobstauswahl.
Besonders beliebt sind bei mir:
Kirschen, Johannisbeeren, Heidelbeeren, Erdbeeren und Co.

Und wer es nicht glaubt, dass die Vogeleltern die Knödel und Nüsse auch an ihre Nestlinge verfüttern:

Quer durch Deutschland berichten die Pflegestellen und Stationen jedes Jahr häufiger von fürchterlich unter Koliken leidenden Vogelküken, deren Bäuche vollgestopft sind mit Sonnenblumenkernen und Knödelfett.
Sehr viele versterben elendlich an Darmverschluss, weil sie die dicken Brocken nicht wieder ausscheiden können.
Diejenigen, die es überleben, entwickeln immer häufiger gravierende Schäden an Beinen (Rachitis), Gefieder und inneren Organen durch die eklatante Fehlernährung.

2019 Spatzenküken – an Darmverschluß elendlich krepiert, da mit Sonnenblumenkernen von den Eltern gefüttert

Ich selbst habe zahlreiche Spatzenküken in diesem Jahr (2019) bekommen, von denen viele elendlich krepierten – und die, die es schafften, waren schwer geschädigt.
Dies ist ein Spatzen-Nackedei von vielen, der dieses Jahr zu mir kam und in meiner Hand elendlich an Verstopfungskolik krepierte – er war vollgestopft mit Knödelmasse und Nüssen – er kam aus einem wilden Naturgarten, der eigentlich geeignete Nahrung genug bot für die Spatzeneltern – aber er bot auch Vogelfutterstellen mit Knödeln und allem, was der Futtermarkt so hergab.

Spatz mit verkrüppelten Beinen (Rachitis) aufgrund von Fehlernährung durch die Eltern mit Knödelmasse

Dies ist ein Spatz, der es zwar geschafft hat, obwohl auch er als Nackedei kam und den Darm voll hatte mit Futter von einer Futterstelle (das glücklicherweise unverdaut als stinkender Kot über zwei Tage abging) – aber um welchen Preis?
Seine Gliedmaßen sind verformt – man nennt es Rachitis, eine Folge der Fehlernährung.
Er wird niemals auswilderungsfähig sein.

Eine Feldstudie aus Berlin hat darüber hinaus weitere massive Beeinträchtigungen bei den Vögeln als Folge der Fettfütterung im Sommer festgestellt.

Gerne bringen Befürworter der intensiven Fettfütterung rund ums Jahr auch den Geo-Bericht einer Studie aus ENgland als Argument für diese Form der Fütterung an.
Bei dieser Studie handelt es sich um eine reine Auswertung von Zahlen, die durch private Vogelzählungen in Gärten mit Futterstellen über rund 40 Jahre stattfanden.

Dieselbe Autorin (Plummer) beschreibt mit anderen Kollegen 2013 eine Studie, die zu dem Ergebnis kommt, dass z.B. bei Blaumeisen eine Fett(knödel)fütterung im Winter unter anderem zu beeinträchtigter Eierproduktion in der darauf folgenden Brutperiode führte
und hier ging es „nur“ um WInterfütterung….

EIne sehr aktuelle Studie (veröffentlicht im Februar 2019) beschäftigt sich mit der übermäßigen Aufnahme von Sonnenblumenkernen und stellt eine signifikante Verminderung der Spermaqualität fest.

Zitat: …Our results indicate that the sperm quality of finches may be negatively affected by a high intake of sunflower seeds, adding to a growing body of research showing that supplementary feeding may have detrimental side effects for urban animals. This is particularly relevant for the greenfinch, which is currently affected by disease and population declines. Zitat Ende

Übersetzung mit Google-Übersetzer: Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Spermienqualität von Finken durch eine hohe Aufnahme von Sonnenblumenkernen negativ beeinflusst werden kann, was zu einer wachsenden Zahl von Untersuchungen beiträgt, die zeigen, dass eine zusätzliche Fütterung schädliche Nebenwirkungen für städtische Tiere haben kann. Dies gilt insbesondere für den Grünfink, der derzeit von Krankheiten und Bevölkerungsrückgängen betroffen ist.Übersetzung Ende

Fettfutter (dazu gehören neben Knödel und Co auch Sonnenblumenkerne und Nüsse sowie geölte Rosinen) gehören in den Herbst und Winter – darum stellt sie die Natur auch erst im Herbst bereit.
Eine Tatsache, die die Futterindustrie nicht gerne hört und mit allen Instrumenten des Marketings versucht, dagegen zu halten.
Immerhin ist gerade der Vogelfuttermarkt für Fettfutter ein milliardenschweren Geschäft, was sich besonders dadurch auszeichnet, dass die Zutaten und damit die Herstellung sehr günstig zu haben und als Endprodukt richtig schön teuer (im Verhältnis zur Herstellung) zu verkaufen sind.

Mit anderen Worten: eine super Spanne!
Hochwertige Sämereien bieten diese Spanne lange nicht, denn sie sind in der Beschaffung deutlich teurer als Schlachtabfälle, Palm- und Kokosfette.

Darüber hinaus macht eine Fütterung der Vögel nur da Sinn, wo ich Ihnen auch geeignete Lebensstätten in Form von z.B. dichten Büschen und Hecken biete, die nicht mitten in der Brutsaison kurzgeschoren werden , so dass die dort drin befindlichen Nester der Heckenschere zum Opfer fallen.

Wenn ich den Wildvögeln keine Lebensräume biete, dann sollte ich sie tunlichst auch nicht durch Fütterung anlocken.

Das häufig auf diese Ausführungen vorgebrachte Argument:
„Sommerfütterung muss sein – oder sollen die Vögel etwa verhungern? “
dem stimme ich voll zu.
ABER:
Sommerfütterung mit falschem, weil schädlichem Futter ist wie „Feuer mit Öl bekämpfen zu wollen“ – die Vögel kommen vom Regen in die Traufe.
Also bitte, warum nicht den Vögeln wenn, dann geeignetes Futter bereit stellen, was ihnen ihr Überleben nicht noch schwerer macht, als es ohnehin schon ist.
Zumal wir geeignete Alternativen haben!

Last not least noch ein kleiner Nachtrag:
oft höre ich von Leuten, die ihre Sommerfütterung auf Sämereien umgestellt haben, dass die Vögel die „aber nicht mögen“, sondern die Sämereien einfach liegen lassen, während sie über die Knödel immer förmlich hergefallen sind.
Ja, das stimmt.
Dort, wo die Vögel doch genügend natürliches Futter in Form gerade reifer, frischer Sämereien und lebender Insekten finden, dort werden sie unsere getrockneten Sämereien liegen lassen.
An Fettfutter hingegen gehen sie trotzdem sofort ran – das ist wie die Schokolade, die bei uns „immer rein passt“, auch, wenn wir direkt daneben massenweise gesündere Kost in Form von frischem Gemüse z.B. zur Verfügung hätten.

Häufig werde ich auch gefragt, wo man denn solche fertigen Sämereienmischungen ohne Sonnenblumenkerne, Nüsse und gefettete Flocken her bekommt.
In vielen Futtermärkten und Onlineshops werden reine Sämereienmischungen meist unter dem Namen „Waldvogelfutter“ oder „Zeisigfutter“ angeboten.
Die Zusammensetzung sollte man aber immer kontrollieren:
Manchmal werden auch in diese Mischungen Sonnenblumenkerne, gefettete Flocken oder Nussbruch rein geschummelt.

Und auch Geschmacks-, Farb- und Konservierungsstoffe, Zucker oder Honig sowie Vitamin und Mineralzusätze haben in KEINEM Futtermittel für Wildtiere irgendetwas zu suchen.
Bieten Futtermittelanbieter Einzelkomponenten (Sämereien, Beeren etc. ) an, sollte man idealerweise recherchieren, welche Pflanzen um die Jahreszeit, wo gefüttert wird, auch aussamen und die bestellen.
Das sind beispielsweise Gräser aller Art, Wildkräuter („Unkräuter“) aller Art etc.


Für eine sinnvolle und gesunde Ergänzungsfütterung im Sommer.

Zur Info:
gerne dürfen sich Anbieter zwecks Verlinkung hier melden, falls sie in ihrem Wildvogelfutterangebot eine poder mehrere geeignete Sommerfuttermischungen nach den oben beschriebenen Kriterien anbieten und vollständig deklariert haben.

Hier bekommt man zum Beispiel geeignete Futtermittel zur Sommerfütterung:

Bei Zoo-Papp gibt es die bestens geeignete Sommermischung.
Diese Firma hat sogar zum Schutz unserer Vögel sofort reagiert. Seit immer häufiger von fehlernährten Nestlingen berichtet wurde, wird dort das Angebot von fetthaltigen Futtermischungen im Sommer komplett aus dem Programm genommen.
Außerdem gibt es hier lebendige und tiefgekühlte Insekten, die zur Wildvogelfütterung und für die Handaufzucht geeignet sind.

Von dem Hersteller „Rudloff“ gibt es z.B. das Waldvogelfutter, welches man auch in vielen Bau- und Futtermärkten bekommt.

Bei Birds and More bekommt man Einzelsaaten alphabetisch sortiert oder man schaut sich mal bei den Mischungen für kleinere Ziervögel um wobei man bei den Fertigmischungen genau die Zusammensetzung durchlesen und ausschließen sollte, dass man eine Mischung erwischt, in der auch Sonnenblumenkerne oder andere fette Kerne und Samen enthalten sind.

Und hier eine Kopie meines Beitrages,
den ich am 9.5.2020 in

meiner Facebookchronik gepostet habe:

Textkopie:

Ich habe es soooo satt!!!!

Heute werde ich Euch mit schrecklichen Fotos konfrontieren und Euch bitten, das zu verbreiten.
…….

…….
Ich habe vor genau 3 Stunden 2 Meisenküken aus Hamburg gebracht bekommen. Am Boden gefunden.
Mehrere Geschwister aus der Brut lagen bereits tot am Boden.

Das eine Küken hat noch gebettelt und gefressen – aber sein Kot sieht nicht sooo gut aus.
Ich fürchte, auch dieses Küken wurde mit Futterstellenfutter gefüttert – aber ich hoffe, da noch Kot durch geht, dass es sich erholen kann.

Das Geschwister verweigerte jegliches Futter und hatte einen furchtbar aufgequollenen Bauch.
Das Abtasten ließ mich schon Schlimmes vermuten, denn es waren harte Bestandteile zu fühlen.
Ich hatte die Hoffnung, dass diese Futterbestandteile vielleicht noch abgehen, wenn das Küken sehr feuchtwarm („Saunaklima“) untergebracht ist.
Manchmal hilft es, solche zu großen Futterbrocken, die den Darmausgang versperren, doch noch abgehen zu lassen.

In diesem Fall half es nicht.
Nach einer Stunde ist das kleine Seelchen gestorben.
Und ich habe gemacht, was ich sonst nicht mache – um mit Fotos dokumentieren zu können, was für großes Elend diese verfluchte Werbung für Sommerfütterung mit Kernen und Nüssen und Co. bewirk
t:

Ich habe das tote Küken aufgeschnitten.
Was ich vorfand hat sogar mich entsetzt:
Nicht der Darm war voll mit Sonnenblumenkernstückchen und Erdnussbruch!
Bereits im Muskelmagen waren diese Futter massenweise hängen geblieben und hatten ihn verstopft.

Der Darm war bereits gefüllt mit einer nach Verwesung stinkenden, dunklen Flüssigkeit – das Küken muss bereits sehr, sehr lange Höllenqualen gelitten haben, weil das Futter aus dem Magen nicht mehr weiter wandern konnte!

In einem Foto sieht man das frisch verstorbene Küken – der Bauch sah bereits bei Ankunft so prall aus.
Die anderen Fotos zeigen den Mageninhalt: Sonnenblumenkern- und Erdnussstückchen und die Flüssigkeit auf dem Küchenpapier ist die stinkende Suppe, die aus dem Darm kam.

Wer weiss, dass Meisenküken nur und ausschließlich mit frischen Insekten von den Eltern gefüttert werden sollten, kann sich denken, wie fatal das hier ist.
Vogelküken können bis auf ganz, ganz wenige Ausnahmen KEINE vegetarische Kost und keine Knödelfette verdauen und verwerten!

Die Brutsaison hat gerade erst begonnen – allein bei mir ist dies bereits das 4. Meisenküken neben 7 Spatzenküken, die dieses Jahr gebracht wurden und es wegen Sonnenblumkern- und Erdnussbruchverstopfung nicht geschafft haben.

Bitte hört endlich auf, diese von den Herstellern nur aus reiner Profitgier als Sommerfutter angebotenen Futtermittel auszustreuen!

Kopie Ende

Aufgrund der diesem Post folgenden Geschehnisse auf Facebook
sah ich mich gezwungen, dort einen weiteren post „in eigener Sache“ zu schreiben.

Kopie:

In eigener Sache!

eigentlich wollte ich gar nicht drauf eingehen, aber da jetzt in gewissen Kreisen dazu aufgerufen wurde, mich zu „melden“, muss ich zumindest damit rechnen, ggf. vorübergehend gesperrt zu werden.

Sollte das passieren, freue ich mich auf die AUszeit, wo ich mich ganz meinen Zöglingen widmen kann.
Ihr erreicht mich aber jederzeit weiter über meine Homepage.

Grund der Aufregung ist mein Post vom 9. Mai, wo ich, zugegeben diesmal mit drastischen Bildern, auf die großen Probleme aufmerksam mache, die wir in den Pflegestationen seit 3 Jahren stetig zunehmend beobachten und ständig versuchen zu kommunizieren wie groß die Schäden sind, die die sommerliche Fütterung von Fettprodukten bei Nestlingen verursacht.

Die unerwartet hohe Reichweite dieses Posts veranlasste eine Gruppe von Personen, eine „Stellungnahme“ und diverse andere Posts zu verbreiten, in denen Unwahrheiten, Halbwarheiten, falsche Zitate und Unterstellungen mit dem Ziel, mich zu diffamieren formuliert wurden.

Jeder, der nicht einfach blind diese AUssagen übernimmt, sondern sich die Mühe macht, sowohl den Text meines Posts als auch meine Homepage und besonders die im Post verlinkte Seite selbst zu lesen, wird schnell feststellen, dass die Aussagen über mich nicht haltbar sind.

Ich glaube, in der Schule hätte man dieses Verhalten als „Mobbing“ bezeichnet.

1.
Ich habe nirgendwo behauptet, man solle die Sommerfütterung einstellen.
Ich betone im Gegensatz, dass Sommerfütterung mancherorts angepasst an die lokale Situation vor Ort mit für die Saison angepassten Futtermitteln (Sämereien, lebende oder tiefgekühlte Insekten und frisches Obst) sinnvoll und erforderlich sein kann.

2.
Ich habe nirgends – weder in meinem post, noch in irgendeiner Gruppe jemals dazu aufgerufen, die Ersteller jener Stellungnahme anzuzeigen.
Diese Feststellung kam von anderen FB-usern, die mich kennen und mir angesichts der infamen Unterstellungen ein solches Vorgehen nahelegten.
Da diese Art der Kommunikation, wie sie in der „Stellungnahme“ stattfindet unter meinem Niveau ist, bin ich darauf weder eingegangen, noch sehe ich mich gemüßigt, meine Zeit darauf zu verschwenden, dagegen etwas zu unternehmen.

3.
Mir wird Tierquälerei, die Erteilung gefährlicher Ratschläge bzgl. Parasitenbekämpfung bei den Vögeln und Aufforderung zu gesetzeswidrigen Handlungen vorgeworfen.
Wer wissen will, ob das stimmt, sollte sich meine Homepage am Besten einfach selbst durchlesen und sich nicht auf die AUssagen anderer verlassen.

4.
Mir völlig unbekannte Menschen maßen sich an, meine Qualifikation, mein Tun und meine Erfahrung zu beurteilen und zu bewerten, ohne mich, meine Vita oder meine Tätigkeiten überhaupt zu kennen.
In den Kommentaren meines Originalpostes vom 9. Mai wurde ich diesbezüglich 2 x von Kommentatoren befragt und habe die Fragen ausführlich beantwortet.
Es kann sich also auch da jeder gerne selbst belesen, wie meine diesbezüglichen Vorkenntnisse aussehen.

5.
Man kommuniziert, ich sei mittlerweile aus den meisten Wildvogelgruppen rausgeflogen oder dort gesperrt worden.
Ich wüsste nicht, welche das sein sollten.
Jene Gruppen, in denen ich bin und war, in denen bin ich nach wie vor udn jene Gruppen, die mich vermutlich sperren würden, weil ich kritische Fragen stelle oder kontroverse ANsichten habe, in die bin ich nie eingetreten und werde es sicher auch nicht versuchen.

Ich schlage vor, dass diejenigen, die mich in den letzten Tagen unhöflich, impertinent und/oder beleidigend per PN oder e-mail angeschrieben haben, sich einfach mal die Mühe machen soltlen, statt einer fremdverfassten Stellungnahme ungeprüft zu glauben, selbst zu lesen, was ich geschrieben habe.

Manchmal hilft das ungemein, Mißverständnissen vorzubeugen.

Den wahnsinnig vielen Menschen, die mir freundlich, sachlich, kritisch oder zustimmend und/oder mit Fragen geschrieben haben, Danke ich für ihr Interesse an einer respektvollen, offenen und sachlichen Kommunikation zum Wohle unserer Wildvögel.

Kopie ENde

Am 15.6.2020 habe ich folgenden Post bei Facebook veröffentlicht:

Am 9. Mai habe ich hier einen Post zur Schädlichkeit der Fütterung von Fettfutter bei unseren Wildvögel im Sommer gepostet.
https://www.facebook.com/Kiri.Zoll/posts/687812728646233

Dieser Post zog weite Kreise.

Nun erreichte mich eine e-mail, die ich hier mit freundlicher Genehmigung der Urheberin Claudia S. zitieren möchte:

Hallo Frau Zoller,

vor einiger Zeit bin ich auf Ihrer Homepage gelandet und ich möchte mich zunächst einmal bedanken für die Arbeit, die Sie in diese Seite stecken.

Leider ist der Anlass, aus dem ich heute schreibe, ein trauriger.
Da Sie aber selbst auf Ihrer Seite ausführlich darüber schreiben und dafür u.s. auch Gegenwind erhalten haben, ist es mir ein Bedüfnis, Ihnen kurz von meinen eigenen Erfahrungen berichten.

Es geht um das Thema „Ganzjahresfütterung“.
Sie zeigen auf Ihrer Homepage Bilder von Erdnüssen und Sonnenblumenkernen, die Sie aus dem Verdauungstrakt verendeter Nestlinge gezogen haben.
Leider habe ich heute Nachmittag exakt die gleichen Bilder machen müssen.
Es hat uns eine Menge Überwindung gekostet, aber letztendlich war es richtig, denn nur so konnte der Verdacht bestätigt werden.
Vorab: Bereits die erste Kohlmeisenbrut in diesem Jahr ist verendet, weil Nachbarn eine Sommerfütterstelle für Krähen und Elstern in der Nähe meines Kohlmeisen-Nistkastens eingerichtet haben. Sie verfüttern kiloweise Nudeln und Brot. Die o.g. Vögel haben dann verständlicherweise ihre Futterstelle verteidigt und die Kohlmeisen konnten ihre Nestlinge nicht mehr ausreichend füttern, so dass diese verhungern mussten.
Danach haben die Kohlmeisen in einem anderen Nistksten in meinem Garten eine Zweitbrut begonnen. Da dieser Nistkasten mit Kamera ausgestattet ist, kann ich die tägliche Entwicklung nachverfolgen.
Aus 7 Eiern sind 7 Küken geschlüpft, davon eines allerdings erst 4 Tage nach den anderen, so dass dieses noch taggleich verstarb. Das ist natürlich.
Alle anderen 6 entwickelten sich bis vorgestern hervorragend, beide Eltern haben in engem Rhythmus gefüttert, überwiegend Raupen und Falter.
Kurzfristig flogen die Meisen aber auch im 30-Sekunden-Takt in einen Nachbargarten, um irgendetwas Undefinierbares zu verfüttern. Vielleicht war es das, man weiß es nicht.

Gestern Morgen verstarben zwei Nestlinge, am Nachmittag ein weiterer, die anderen drei wurden immer ruhiger, sperrten nicht mehr und ließen sich auch durch das Weibchen z.T. nicht mehr zum Sperren bewegen. Die Bewegungen wurden langsamer, teilweise eher zuckend. Heute Nachmittag verstarben zwei weitere. Wir habe die toten Nestlinge entfernt, damit kein Madenbefall auftritt. Der letzte Nestling, heute 14 Tage alt, wird weiter von beiden Elternteilen versorgt, er frisst auch wieder, ist aber viel zu ruhig, sodass ich mit einem Versterben rechne.
In Anbetracht der bisherigen Erfahrungen und auch ermutgt durch Ihren Artikel haben wir uns ein Herz gefasst und den Magen eines der Küken geöffnet. Die Bäuche waren schon von außen hart. Der Mageninhalt sieht genauso aus wie bei Ihnen. In einem einzigen Nestling haben wir allein 13 Stücke Nussbruch gefunden, zusammen mit allerlei anderem, das ich nicht identifizieren kann. Die Stücke haben eine Größe von bis zu 5 mm.
Ich habe keinen Facebook-Account, daher möchte ich Sie auf diesem Wege bestärken, weiter gegen diese unsägliche Sommerfütterung Stellung zu beziehen. Sie sind mit Ihren Erfahrungen nicht allein.
Ich für meinen Teil habe beschlossen, dass ich die Nistkästen in meinem Garten künftig im Frühjahr geschlossen halten werde. So tut man den Vögeln keinen Gefallen. Schade, denn in meinem Garten gibt es genug Raupen, um viele Nestlinge durchzubringen.

Freundliche Grüße

Claudia S.

Zitat Ende

Am 17.4.2021 postete Katharina Greiff unter meinem Facebookpost von 2020 einen aktuellen Erfahrungsbericht.

Mit ihrer Genehmigung veröffentliche ich hier eine Kopie ihres Textes und ihrer Fotos.

Zitat:
Katharina Greiff Hallo, bei uns ist es auch passier. Es ist schrecklich… Durch meine Recherche im Internet bin ich auf deine Seite gekommen. Folgende Fotos möchte ich gerne mit Dir teilen. Unsere Meisen Familie hat offenbar auch das Vogelhäuschen der Nachbarin attraktiv gefunden und sieben kleine Meisen sind von gestern auf heute verendet. Sie waren sehr, sehr laut in den letzten Tagen so dass ich eigentlich vermutet hatte dass sie kurz vor dem Abflug sind wahrscheinlich nur weil sie so gelitten haben.Da seit heute morgen totenstille herrschte habe ich nachgesehen und festgestellt dass der gesamte Wurf tot war. Ich habe die Küken ausgebreitet und sie mir anzusehen und mir fielen sofort die dicken Magen auf (ohne dein Beitrag zu kennen). Ich hatte direkt das Gefühl, dass das der Grund sein muss… Ich habe zwei Küken geöffnet.Meine Tochter hat es auch direkt erkannt und sagte das sind ja lauter Erdnüsse.🙁Wir sind untröstlich, mit der Nachbarin habe ich aber direkt gesprochen.Deine Posts haben meine These bestätigt.“
Zitat Ende

…und hier die dazugehörigen Fotos:

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