Zu Vogelarten, mit denen ich bereits eigene Erfahrungen in Pflege und Aufzucht gesammelt habe, habe ich Ihnen hier Zusatzinfos zusammen gestellt. Diese Infos beruhen ausschließlich auf eigenen Erfahrungen, die sich bei mir in der Praxis hervorragend bewährt haben. Vieles resultierte daraus, dass ich mir angeschaut habe, wie die Vogelart in freier Natur lebt und agiert. Die Infos erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder wissenschaftliche Belegbarkeit.
Zur Zeit gibt es hier Infos zu: Rauch- und Mehlschwalben, Überwinterung von Rauchschwalben,Mauerseglern, Bachstelzen, Amseln, Rabenkrähen, Kohlmeisen, Haussperlingen, Blaumeisen, Staren,
(die schwarz gedruckten Vogelarten haben bereits eine Zusatzseite, für die grau geschriebenen Vogelarten folgen die Seiten, sowie ich Zeit finde. Telefonisch können meine Erfahrungen zu allen genannten Vogelarten bereits abgefragt werden. )
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Für Kohlmeisen gibt es bei Wiki einen sehr ausführlichen Vogelsteckbrief, der auch die Fütterung der Brut recht differenziert behandelt.
Selbst als erwachsene Vögel leben Schwalben genau wie Mauersegler nahezu nur und ausschließlich von fliegenden Insekten. Sie sind sehr konsequente Zugvögel, die darauf angewiesen sind, vor Einbruch der ersten Winterkälte Afrika zu erreichen. Sie könnten mangels Insekten den Winter bei uns nicht überleben, da sie nicht auf Futterhäuschen, Beeren oder Sämereien ausweichen könnten, wie es beispielsweise die Bachstelze kann. Ein Grund mehr, warum sie es sich absolut nicht leisten können, bei der Aufzucht Zeit zu verlieren oder mit Gefiederschäden aufzuwachsen.
Die Eltern fangen die Nahrung für ihre Küken ausschließlich im Flug. Mit anderen Worten sie verfüttern ausschließlich adulte, also erwachsene Stadien von Fluginsekten. Larvenstadien, also Raupen, Maden, Eier oder ähnliches werden genau so nicht verfüttert wie irgendwelche Bodeninsekten und Würmer. Die Küken sind hinsichtlich ihres Nährstoffbedarfs auf erwachsene Fluginsekten eingestellt. Das Verhältnis von Calcium zu Phosphor (CaP Verhältnis) spielt insbesondere bei der Knochen- und Gefiederbildung eine essenziell wichtige Rolle. Bei vielen Insekten haben die Larvenstadien ein anderes, unter Umständen sogar ein fast umgekehrtes CaP Verhältnis im Vergleich zu ihren adulten Stadien.
Füttert man also Schwalben mit Larvenstadien von Insekten, führt das mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zu teilweise gravierenden Entwicklungsstörungen. Bei Schwalben ist man gut beraten, sich auf die unterFuttertiere näher beschriebenen Insekten und das Wiesenplankton bei der Fütterung zu beschränken.
Nachfolgend liste ich Ihnen auf, welche Futterzusammenstellungen sich bei meinen Zöglingen bisher immer allerbestens bewährt haben. Rauch- und Mehlschwalben vertragen es prinzipiell, auch mit einer reinen Fliegen -Heimchenfütterung aufgezogen zu werden. (Fliegen aus Freifang mindestens 50%, Heimchen mindestens 3 Tage aufgefüttert). Wenn die Vögel jedoch die Wahl haben und wenn es Ihnen als Fütterer möglich ist, dann bevorzugen die zwei Vogelarten geringgradig voneinander abweichende Futterzusammenstellungen:
Rauchschwalben
Die nachfolgend genannten Hauptfuttertiere sowie einige der ergänzenden Futtertiere habe ich im Kapitel Futtertiere ausführlich inkl. Erklärung zur Verarbeitung und Verfütterung behandelt.
Fliegen – ich achte darauf, immer unterschiedliche Fliegen zu fangen, also mal von der Wiese gekechert, mal geklatscht an der Wand, mal von Pferdeäppelhaufen und mal aus einem Kuhstall. Dadurch erhöht sich die Nährstoffvielfalt und Abwechselung im Speiseplan. Rauchschwalben mögen besonders gerne Stallfliegen.
Grashüpfer – frisch gefangen, abgetötet und entbeint – mit dem Kopf zuerst verfüttern
Heimchen – lebend gekauft und 2-3 Tage bei mir aufgefüttert. Erst dann werden sie zum späteren Verfüttern eingefroren oder direkt vor dem verfüttern getötet. Auch sie müssen entbeint und mit dem Kopf zuerst verfüttert werden.
„Kechermix“ von der Wiese gekecherte, gemischte Fluginsekten. Nach dem Fang schütte ich sie in eine Müslischale mit Wasser und sortiere dann sämtliche pflanzlichen Bestandteile (z.B. Gras- und Brennesselsamen) sowie alle ungeeigneten Futtertiere (z.B. Käfer, Wespen etc.) aus. Es verbleiben unterschiedliche Fliegen- und Mückenarten, Webspinnen etc.). Anschließend schütte ich den verbliebenen Mix durch einen Aquarienkecher, trockne ihn kurz mit einem Küchentuch ab und verfüttere den Mix dann mit der Pinzette
„Schuster“ – als kleinen Snack zwischendurch oder zur Ergänzung der Hauptfuttertiere.Hauptbestandteil bei der Fütterung meiner Rauchschwalben sind die Fliegen und die Grashüpfer. Auf Heimchen greife ich nur zurück, wenn ich zu wenige Fliegen und Grashüpfer gefangen habe. Mindestens 50%, besser aber 70 – 100% der Tagesgesamtration an Futtertierensollten die o.g. Hauptfuttertiere aus Freifang ausmachen.
Mehlschwalben
Die nachfolgend genannten Hauptfuttertiere sowie einige der ergänzenden Futtertiere habe ich im Kapitel Futtertiereausführlich inkl. Erklärung zur Verarbeitung und Verfütterung behandelt.
Grashüpfer – frisch gefangen, abgetötet und entbeint – mit dem Kopf zuerst verfüttern.
Heimchen – lebend gekauft und 2-3 Tage bei mir aufgefüttert. Erst dann werden sie zum späteren Verfüttern eingefroren oder direkt vor dem Verfüttern getötet. Auch sie müssen entbeint und mit dem Kopf zuerst verfüttert werden.
Fliegen – Mehlschwalben bevorzugen Fliegen, die nicht von Pferdeappelhaufen oder aus Ställen stammen, sondern von der Wiese gekechert oder an Wänden geklatscht wurden.
Blattläuse – in der Natur füttern und essen Mehlschwalben wo sie vorhanden sind bis zu 70% ihrer Ration Blattläuse. Diese Menge bekomme ich nicht zusammen. Darum sammel ich Blattläuse von meinen ungiftigen Gartenpflanzen (Obstbäume, Birke, Rose) ab und ergänze die obigen Futtertiere zumindest durch Blattläuse.
„Kechermix“ von der Wiese gekecherte, gemischte Fluginsekten. Nach dem Fang schütte ich sie in eine Müslischale mit Wasser und sortiere dann sämtliche pflanzlichen Bestandteile (z.B. Gras- und Brennesselsamen) sowie alle ungeeigneten Futtertiere (z.B. Käfer, Wespen etc.) – es verbleiben unterschiedliche Fliegen- und Mückenarten, Webspinnen etc.). Anschließend schütte ich den verbliebenen Mix durch einen Aquarienkecher, trockne ihn kurz mit einem Küchentuch ab und verfüttere den Mix dann mit der Pinzette.
„Schuster“ – als kleinen Snack zwischendurch oder zur Ergänzung der Hauptfuttertiere.
Hauptbestandteil bei der Fütterung meiner Mehlschwalben sind die Grashüpfer und die Heimchen ergänzt durch Blattläuse. Fliegen bekommen sie bei jeder Mahlzeit ein paar mit, aber die Grashüpfer machen den Hauptteil aus. Mindestens 50% der Tagesgesamtration an Futtertierensollten Grashüpfer, Fliegen und Blattläuse aus Freifang ausmachen.
Schäden durch Ernährungsmängel – Beobachtungen:
eine ganze Reihe an Rauch- und Mehlschwalben habe ich zur weiteren Aufzucht in den letzten Jahren aus bereits vorangegangener Handaufzucht übernommen. Dabei konnte ich eindeutige Tendenzen hinsichtlich des Entwicklungszustandes der Zöglinge bei bestimmten Fütterungen feststellen. Diese Tendenzen bestätigten sich zu 100 % auch im Rahmen meiner telefonischen Beratungen von Zieheltern, deren Zöglinge Probleme bekamen:
Praktisch alle Schwalben, die länger als 1 Woche ausschließlich mit im Zoohandel gekauften, unaufgefütterten Heimchen ernährt wurden, zeigten leichte, aber sichtbare Veränderungen am Gefieder, bei einer Anruferin stürzten die Schwalben bei den ersten Flugversuchen nach 2,5
Wochen Aufzucht mit obiger Fütterung mit Krämpfen ab und konnten nicht mehr selbständig vom Boden hoch kommen.
Alle Schwalben, die mit Mehlwürmern, Heimchen und Drohnenmaden ernährt wurden, hatten leichte bis mittlere Veränderungen am Gefieder und/oder Ausfallerscheinungen in
der Koordination. Außerdem zeigte sich bei einigen ein verzögertes Ausfliegen aus dem Nest.
Zwei Schwalben wurden zu über 80 Prozent 4 Tage mit Mehlwürmern gefüttert – sie hatten schwere Koordinationsstörungen, Krämpfe und die Federhülsen öffneten sich verzögert.
Zwei Jungschwalben wurden abgestürzt in der freien Landschaft mit massivem Gefiederschaden gefunden – sie stammten vermutlich aus einer fehlernährten Handaufzucht.
Schwalben, die überwiegend mit unaufgefütterten Heimchen aus dem Zoohandel gefüttert wurden, aber zumindest zwischendurch mal
ein paar Fliegen bekamen, waren zumindest äußerlich fast unauffällig – lediglich die Nestlingszeit war verlängert. in einem Fall lag zudem ein leichter Gefiederschaden vor.
Schwalben, die mir gebracht wurden und während der Handaufzucht zu mindestens 50% mit Fliegen und ansonsten ausschließlich mit aufgefütterten Heimchen vorernährt wurden, zeigten keinerlei Auffälligkeiten.
im Winter 2016/2017 habe ich erstmals Rauchschwalben überwintert. Die Tagebücher, in denen ich mit Fotos ausführlich berichte finden Sie hier unter Zöglinge 2016 ab Beitrag 519 und Zöglinge 2017 ab #1
Wenn Sie sich dort anmelden, können Sie auch die Fotos betrachten. Wenn Sie die Miniaturfotos anklicken, erhalten Sie die Bilder in Großaufnahme. Nachfolgend stelle ich Ihnen die Fütterungs- und Haltungsbedingungen, die sich bei mir als optimal herausgestellt haben, zusammen:
Unterbringung:
Schwalben müssen ausiebig fliegen können und benötigen gleichzeitig Wärme, Licht und ausreichend Luftfeuchtigkeit (sie wären normalerweise im Winter in Afrika). Ich habe ein offenes Gehege mit Futter- und Badetisch, verschiedenen Sitzzweigen und unterschiedlichen Beleuchtungen in meinem Esszimmer auf den Tisch gebaut.
Temperatur: Das Esszimmer selbst halte ich auf ca 20 Grad beheizt – die übrigen Räume, wo die Schwalben fliegen können, habe ich normal wie immer auf ca 15 – 18 Grad beheizt.
Habe ich eine flugunfähige Schwalbe dabei, biete ich zusätzlich eine Wärmeplatte (künstliche Glucke) unter der eine Temperatur von je nach Sitzhöhe bis zu 28 Grad herrscht. Diesen Ort kann die Schwalbe bei Bedarf zu Fuss aufsuchen. Luftfeuchtigkeit: Um die Luftfeuchtigkeit ausreichend hoch zu halten, trockne ich einfach meine Wäsche im Esszimmer – ein Hygrometer bestätigt mir, dass im Esszimmer immer eine Luftfeuchtigkeit von mindestens 50% besser 60% herrscht.
Beleuchtung:
An Beleuchtungen verwende ich mittlerweile andere Leuchtmittel, als noch bei meiner ersten Überwinterung.
Bei der Beleuchtung ist es essentiell wichtig, dass die Vögel einem auf die Bedürfnisse ihrer Augen abgestimmtes Verhältnis des Tageslichtspektrums mit UVA und UVB Strahlung haben.
Zudem muss das Leuchtmittel „flickerfrei“ sein, denn Vögel nehmen das für unser Auge unsichtbare, durch den Wechselstrom verursachte „Flickern“ wahr und das verursacht Dauerstress.
Ausführliche Beschreibungen der Leuchtmittel mit Angabe der Bezugsquellen finden Sie unter „links“
Wichtig ist, dass die Leuchtmittel immer oben angebracht sind, die Schwalben also darunter sitzen. Die Leuchtmittel dürfen niemals seitlich angebracht werden, da sie bei seitlicher Einstrahlung die Augen schädigen können. Optimal ist die Verwendung eines sogenannten „Reflektors“, also quasi eines speziellen Lampenschirms.
Sinnvoll ist es, unter den Leuchtkörpern unterschiedlich hohe Sitzmöglichkeiten zu schaffen, damit die Vögel sich selber aussuchen können, wie intensiv das Licht sein soll. Außerdem haben die Vögel bei mir die Möglichkeit, einfach im Fenster bei Tageslicht zu sitzen.
Meine Schwalben verbringen immer mal 10 bis 15 Minuten unter den hellen Lichteinheiten (3000 bis 50000 Lux) – die meiste Zeit des Tages bevorzugen sie dann aber eher lichtschwächere Bereiche (300 bis 500 Lux)
Ausstattung:
Baden: Die Schwalben benötigen eine Bademöglichkeit, wo das Wasser täglich gewechselt werden sollte. Es bietet sich eine Vogeltränke aus Naturstein oder Beton an, da diese flach genug ist, damit die Schwalben praktisch „durchlaufen“ können und rauh genug, damit sie Halt haben.
Sitzstangen: Die Sitzmöglichkeiten sollten aus vielen verschieden dicken Ästen und Zweigen bestehen. Die Füsse von Vögeln bestehen aus einem komplizierten System von Sehnen und Bändern, die darauf ausgerichtet sind, zu greifen. Genormte Sitzstangen aus dem Handel führen schnell zu Fehlbelastungen und als Folge Beschädigungen dieses empfindlichen Apparats. Darum ist es am sinnvollsten natürliche Äste und Zweige von ganz dünn bis ganz dick idealerweise auch von verschiedenen Gehölzen (z.B. Weide, Esche, Birke etc.) zu wählen.
Fütterung:
Schwalben ernähren sich in der Natur ausschließlich von fliegenden Insekten, die eine andere Nährstoffzusammensetzung liefern, als z.B. Larvenstadien. Trocken- und Fertigfutter genau wie irgendwelche Larven sind für Schwalben als Haupt- und/oder Alleinfutter absolut ungeeignet, Mehlwürmer gehen gar nicht. Solche Fütterungsfehler führen in der Regel über kurz oder lang zu Gefiederschäden und/oder Leberschäden. Das stellt einen bei der Überwinterung vor die größte Herausforderung.
Futtertiere: Ich habe bereits im Herbst bei einem benachbarten Bauern im Kälberstall mehrere Gläser voll Fliegen mit dem Kecher gefangen und als Vorrat eingefroren. Parallel habe ich aus Goldfliegenlarven (sogenannten Pinkies) regelmäßig lebende Fliegen gezüchtet. Außerdem habe ich eingefrorene kleine Heimchen und eingefrorene Pinkies vorgehalten. Als Mineralfutter hat sich bei mir Nekton Ikombiniert mit Nekton Vit B Komplex bewährt. Ca. 1 x pro Woche habe ich ein Heimchen mit einem Tropfen Vit.B Komplex Injektionslösung „geimpft“ und zusätzlich verfüttert. Diese Injektionslösung hole ich mir in einer kleinen Spritze vom Tierarzt und sollte kalt und dunkel aufbewahrt werden (eingewickelt und im Kühlschrank). Bei Schwalben empfehle ich das Vit. B Komplex von Serumwerk (beim TA drauf hinweisen), da es von den Trägerstoffen her auch bei empfindlichen Vögeln gut vertragen wird. Tagesration/Zusammensetzung: Jede Schwalbe frisst etwa 60 Heimchen, 30 abgetaute Fliegen, 10-20 frische Fliegen und 10 Pinkies pro Tag. Wenn Ihre Schwalbe jedoch mehr Futter will, sollten Sie es auch anbieten. Ich füttere diese Menge ungefähr verteilt auf 4 Mahlzeiten am Tag (also 4 x am Tag frisch zubereitet – evtl. übrige Insekten von der letzten Mahlzeit habe ich entfernt und an die Hühner verfüttert)
Beim Mineralfutter (Nekton) habe ich mich nicht an die angegebene Dosierung gehalten, sondern bei jeder Mahlzeit (nur) einen Teil der Heimchen mit jeweils einer kleinen Messerspitze der beiden Pulver (also eine kleine Prise) bestäubt. So hatten die Schwalben immer auch die Wahl, Futtertiere ohne das Pulver aufzunehmen. Die übrigen Futtertiere habe ich generell ohne Pulver angeboten. Von Tierärzten und im Internet empfohlen wird oft Korvimin. Das haben meine Schwalben von Anfang an verweigert und so habe ich dieses Mineralfutter nicht verwendet. Korvimin ist deutlich höher und anders zusammengesetzt als Nekton.
Kräutertöpfe: Zusätzlich haben die Vögel neben ihrem Futtertisch ein paar Kräutertöpfe mit frischen Küchenkräutern (z. B. Oregano, Pfefferminze, Salbei, frische Petersilie) stehen. Neben ein paar Schwebfliegen, die sich da ansiedeln und gerne gejagt werden, knabbern die Schwalben auch gerne mal an den Kräutern (ohne sie dabei zu fressen). Zimmerpflanzen: Zimmerpflanzen sollten aus den Räumen, in denen die Schwalben sich überwiegend aufhalten, entfernt werden. Viele Pflanzen oder deren Ausdünstungen werden schlecht oder gar nicht vertragen (z.B. Aloe Vera, Ficus, Yuccapalmen etc.)
Mauersegler gehören anders, als die Schwalben nicht zur Familie der Singvögel, sondern zur Familie der Segler. Hinsichtlich der Fütterung haben sie einiges gemein mit unseren Schwalben – aber es gibt auch Unterschiede.
Selbst als erwachsene Vögel leben Mauersegler ausschließlich von im Flug gefangenen Insekten. Sie sind sehr konsequente Zugvögel, die darauf angewiesen sind, vor Einbruch der ersten Winterkälte Afrika zu erreichen. Sie könnten mangels Insekten den Winter bei uns nicht überleben, da sie nicht auf Futterhäuschen, Beeren oder Sämereien ausweichen könnten, wie es beispielsweise die Bachstelze kann.
Zudem verbringt der Mauersegler mehrere Monat am Stück in der Luft – mit anderen Worten, er schläft sogar in der Luft. Ein Mauersegler, der am Boden gefunden wird, ist, egal ob alt oder jung, praktisch immer hilfsbedürftig. Ein Grund mehr, warum Segler es sich absolut nicht leisten können, bei der Aufzucht Zeit zu verlieren oder mit Gefiederschäden aufzuwachsen.
Die Nahrung für ihre Küken fangen die Mauersegler ebenfalls ausschließlich im Flug. Mit anderen Worten sie verfüttern ausschließlich adulte, also erwachsene Insektenstadien. Larvenstadien, also Raupen, Maden, Eier oder ähnliches werden genau so nicht verfüttert wie irgendwelche Bodeninsekten und Würmer. Die Küken sind hinsichtlich ihres Nährstoffbedarfs auf erwachsene Insekten, die im Flug zu erbeuten sind, eingestellt. Das Verhältnis von Calcium zu Phosphor (CaP Verhältnis) spielt insbesondere bei der Knochen- und Gefiederbildung eine essenziell wichtige Rolle. Bei vielen Insekten haben die Larvenstadien ein anderes, unter Umständen sogar ein fast umgekehrtes CaP Verhältnis im Vergleich zu ihren adulten Stadien.
Füttert man also Mauersegler mit Larvenstadien von Insekten, führt das mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zu teilweise gravierenden Entwicklungsstörungen. Bei Mauerseglern ist man gut beraten, sich auf die unterFuttertiere näher beschriebenen Insekten und das Wiesenplankton bei der Fütterung zu beschränken.
Nachfolgend liste ich Ihnen auf, welche Futterzusammenstellung sich bei mir bewährt hat: Mauersegler vertragen es prinzipiell, auch mit einer reinen Fliegen-, Grashüpfer- und Heimchenfütterung aufgezogen zu werden. (Fliegen und Grashüpfer aus Freifang mindestens 50%, Heimchen mindestens 3 Tage aufgefüttert). Wenn es Ihnen aber irgend möglich ist, sollten Sie so oft wie möglich Wiesenplankton ergänzen.
Die nachfolgend genannten Hauptfuttertiere sowie einige der ergänzenden Futtertiere habe ich im Kapitel Futtertiereausführlich inkl. Erklärung zur Verarbeitung und Verfütterung behandelt.
Fliegen – ich achte darauf, immer unterschiedliche Fliegen zu fangen, also mal von der Wiese gekechert, mal geklatscht an der Wand, mal von Pferdeäppelhaufen und mal aus einem Kuhstall. Dadurch erhöht sich die Nährstoffvielfalt und Abwechselung im Speiseplan.
Grashüpfer – frisch gefangen, abgetötet und entbeint bevor sie in die Futterkugel eingearbeitet werden.
Heimchen – lebend gekauft und 2-3 Tage bei mir aufgefüttert. Erst dann werden sie zum späteren Verfüttern eingefroren oder direkt vor dem verfüttern getötet. Auch sie müssen entbeint werden, bevor sie in die Futterkugel eingearbeitet werden.
„Kechermix“ von der Wiese gekecherte, gemischte Fluginsekten. Nach dem Fang schütte ich sie in eine Müslischale mit Wasser und sortiere dann sämtliche pflanzlichen Bestandteile (z.B. Gras- und Brennesselsamen) sowie alle ungeeigneten Futtertiere(z.B. Käfer, Wespen etc.) aus. Es verbleiben unterschiedliche Fliegen- und Mückenarten, Webspinnen etc.). Anschließend schütte ich den verbliebenen Mix durch einen Aquarienkecher, trockne ihn kurz mit einem Küchentuch ab und verfüttere den Mix eingerollt in die Futterkugel
„Schuster“ rolle ich vereinzelt mit in die Futterkugel. Hauptbestandteil bei der Fütterung sind die Fliegen, Grashüpfer und Heimchen. Mindestens 50%, gerne mehr der Tagesgesamtration an Futtertierensollten die o.g. Hauptfuttertiere aus Freifang ausmachen.
Futterkugeln und Fütterungstechnik
Mauersegler nehmen anders als z.B. Schwalben keine einzelnen Futtertiere von der Pinzette. Die Eltern sammeln auf langen Flügen viele Futtertiere in ihrem Kehlsack, wo sie ihn mit Speichel vermischt zu Futterkugeln formen. Diese Kugeln haben etwa die Größe einer Haselnuß.
Bei der Rückkehr zum Nest befördern sie diese Futterkugel tief in den Kükenschlund. Ich habe aus den gekecherten Insekten mit Hilfe von ein oder zwei zerdrückten Heimchen jeweils derartige Kugeln gedreht. Mit einer Pinzette sind diese Kugeln eher nicht sicher in den Mauersegler zu befördern.
Am besten funktioniert es, wenn man die Kugel auf der Spitze des kleinen Fingers (bitte unbedingt Fingernägel komplett kurz schneiden!) hat und dann mit dem Finger tief in den weit aufgerissenen Schnabel schiebt. Der Mauersegler saugt sich auf dem Finger regelrecht fest, bis die Kugel dort gelandet ist, wo sie hin soll. Meistens nimmt der Segler konsequent nur eine Ladung Futter ab und zieht sich dann zurück. Insofern ist es sinnvoll, darauf zu achten, dass jede Futterkugel sowohl, was die Größe als auch was ihren Inhalt anbelangt, einer kompletten Mahlzeit entspricht.
Unterbringung der Mauersegler ist ein Höhlenbrüter und die Jungtiere sind excellente Kletterer. Darum ist es wichtig, die Unterbringung entsprechend ausbruchsicher zu gestalten.
Gleichzeitig muss die Unterbringung sicherstellen, dass die Jungtiere in ihrer „Höhle“ genug Platz haben, um ihre für den kommenden Ausflug erforderlichen „Krafttrainingsübungen“ zu machen.
Ich habe für Tom seinerzeit einen etwas überdimensionierten Mauerseglerkasten gebaut, der gross genug war, damit ich mit der Hand zum Füttern rein kam, der aber ansonsten den Brutnischen entspricht, die Mauersegler sich bei mir auch bevorzugt als Nistplatz aussuchen.
zunehmend häufiger erhalte ich auch Anrufe von Findern anderer Vogelarten, als Singvögeln. Diese Vögel (z.B. Greifvögel, Enten, Tauben) habe ich bei mir nicht in Pflege, da mir die Erfahrung oder die geeigneten Unterbringungsmöglichkeiten fehlen. Für sie gilt bei der Suche nach der geeigneten Unterbringung oder Versorgung dasselbe, was ich in meinem Ratgeber für Singvögel ausgeführt habe. Leider erhalten auch bei diesen Vogelarten die Finder vielerorts fehlerhafte Ratschläge, die nicht selten fatale Folgen bis zum Tod haben. Fälle, bei denen ich das häufiger erlebt habe, führe ich hier kurz auf – hier sind nur einzelne Aspekte aufgeführt – bitte recherchieren Sie die entsprechende Vogelart vollständig nach.
Hier finden SIe Kurzinfos zu:
verwaiste Wildentenküken, verletzter Greifvogel, Taubenküken gefunden
Verwaiste Wildentenküken
Besonders im Frühjahr werden Entenmütter häufig überfahren und aufmerksame Finder sammeln die hinterbliebenen, hilflosen Entenküken ein. Leider denken viele, man könne Entenküken wie Hühnerküken aufziehen. Dies ist ein Trugschluss.
Sowohl der Futterbedarf, als auch die Futteraufnahme unterscheiden sich massiv. Enten sind Wasservögel. Die Kleinen gehen bereits wenige Stunden nach dem Schlupf mit ihrer Mutter ins Wasser.
Die Hauptfutteraufnahme findet schwimmend im Wasser statt. Wenn Sie Wildentenküken aufziehen, sollten die Küken von Anfang an ein kleines Schwimmbecken haben (z.B. eine Strandmuschel voll Wasser mit Ein- und Ausstieg).
Einen äußerst wichtigen Bestandteil der Nahrung machen Algen, Entenflott, Kleinstlebewesen aus dem Wasser aus. Aus diesem Grunde sollten Sie kein Leitungswasser für die Strandmuschel verwenden, sondern Wasser aus einem natürlichen Gewässer, auf dem sich auch Wasservögel aufhalten (Teich oder See etc.) Das Wasser sollte täglich gewechselt werden. Zusätzlich kann man gut Waldvogelfutter (Sämereien) durch eine Quetsche drehen und die Flocken auf die Wasseroberfläche streuen. Entenküken fressen viel schwimmend. Frische Gräser und Kräuter (z.B. ausgestochene Grassoden, gerne mit Würmern und Co. ), eine Schale mit Wildvogelfutter und ein wenig heimisches Obst komplettieren das Futterprogramm. Als Mutterersatz sollte, solange sie klein sind, eine Wärmelampe aufgehängt werden, unter die sich die Küken jederzeit zurückziehen können, wenn sie sich „aufwärmen“ wollen.
Ansonsten kommen sie mit normalen Außentemperaturen bestens zurecht. Aus diesem Grunde ist ein kleines, räubersicheres Außengehege mit einem kleinen, überdachten , mit etwas Heu eingestreuten Bereich für die Wärmelampe ideal.
Notfall- und Überbrückungsversorgung von Rabenvögeln
Liebe Finder eines Rabenvogels,
Diese Empfehlungen gelten ausschließlich für gefundene Rabenvögel: Saat- und Rabenkrähen, Aaskrähen, Kolkraben, Elstern, Eichelhäher, Dohlen und sind nur eine Notfallversorgung.
Bitte NIEMALS auf andere Singvögel anwenden!
Unterbringung:
Nachdem Sie einen Rabenvogel gefunden haben, bringen Sie ihn bitte zunächst in einem Karton mit Luftlöchern unter. Den Karton bitte mit einem Handtuch am Boden auspolstern.
Bei Nestlingen bitte das Handtuch zu einem Nest formen und die Kleinen darin rundum gestützt unterbringen.
Sind die Nestlinge noch unbefiedert, bitte zusätzlich eine Wärmequelle (Wärmflasche o.ä.)
Bei Ästlingen oder erwachsenen Vögeln (also, wenn sie schon sicher auf ihren Füßen sitzen) bitte zusätzlich ein Kaminholz-Scheid in den Karton, damit sie mit den Füßen besser greifen können.
Wasser:
Bitte niemals Wasser in den Schnabel eingeben!
Nestlinge bekommen gar kein zusätzliches Wasser zur Fütterung angeboten
Ästlingen und erwachsenen Vögeln darf eine flache Schale mit Wasser zur Fütterung mit hingestellt werden
Geeignete Futtermittel – so vielseitig wie möglich:
Für alle geeignet:
Leicht angestocktes Rührei ohne Fett und Gewürze
Aus Tiefkühlung abgetaut: Heimchen ohne Beine, Wachsmottenlarven, Bienenmaden, Zophobas, Pinkies, (siehe auch Futter und Futterzubereitung) , Minimäuse, Eintagsküken (KEINE getrockneten Insekten!)
Frisch: Hühnerherze, klein geschnittene/gewolfte Rinderleber, klein geschnittenes/gewolftes Rinderherz, Rinderhack, klein geschnittenes Hühnerfleisch – gerne auch gewolft mit zermahlenen Eierschalen eingemischt.
Zusätzlich bei Ästlingen und erwachsenen Vögeln: Lebende Insekten (Zophobas, Bienen- und Wachsmottenlarven, Mehlwürmer (in Maßen), heimisches Obst (Heidelbeeren, entkernte Kirschen, Apfel etc.)